Ob Jung oder Alt, mit Legosteinen spielt und baut wohl jeder gerne, so auch der belgische Komiker Dirk Denoyelle. Vor 25 Jahren ging seine Reise in die Welt der bunten Klemmbausteine los. Aktuell ist der Flame einer von insgesamt 15 zertifizierten Lego-Profis auf der ganzen Welt.
"Ich habe, wie alle, einfach damit angefangen, Häuser und Züge zu bauen", erzählt er. "Und irgendwann dachte ich, dass ich diese Lego-Kunst auch in meine Shows einbeziehen könnte. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, den flämischen Sänger Willem Vermandere als Büste zu bauen und das kam richtig gut an. Da dachte ich mir dann, dass ich mit der Kunst mehr machen kann."
Seine Wanderausstellung "A World of Bricks" ist jetzt in Lüttich angekommen. Für rund einen Monat bietet sich den Besuchern der Ausstellung im Bahnhof Guillemins ein bunter Skulpturen-Parcours, der nicht nur zum Staunen, sondern auch zum Mitmachen einlädt. In drei verschiedenen Workshop-Bereichen können Kinder und Erwachsene bunte Mosaike erstellen oder die Stadt der Zukunft bauen.
Außerdem gibt es für die Kleinen eine besondere Herausforderung: Bei einigen der Kunstwerke sind kleine Figuren versteckt, die es zu finden gilt. Das Ziel ist es, den Künstler mit der goldenen Krone zu finden.
In erster Linie soll die Ausstellung die Liebe zum Legobauen vermitteln, sie soll aber auch zum Nachdenken anregen, wie Dirk Denoyelle an seinen Lieblingsstücken zeigt. "Die Oper, die ich mit meiner Frau gebaut habe, ist ein Lieblingsstück und eigentlich alles, was mit dem Klimawandel zu tun hat. Ich habe mit meinen Töchtern eine kleine Ausstellung gebaut, die zuerst für Technopolis gedacht war und dann auch im Königlichen Palast ausgestellt worden ist. Diese Ausstellungsstücke sollen den Menschen einen positiveren Blick auf das Problem geben und ihnen zeigen, dass Handeln wichtig ist. Es muss nicht perfekt sein, aber man muss den ersten Schritt machen."
Wer die Ausstellung besucht, wird schnell erkennen, dass viel Arbeit und Liebe zum Detail in die Lego-Skulpturen eingeflossen sind. An der lebensgroßen Kopie von George Clooney, der die Besucher zum Kaffeeklatsch einlädt, hat Denoyelle zwei Wochen gebaut. Damit gehört der Hollywoodstar aber noch lange nicht zu den zeitintensivsten Projekten des belgischen Künstlers.
Als Beispiel nennt Denoyelle einen Bahnhof, den er gebaut hat. "Das Foto hatte ich zehn Jahre lang und wusste nicht, wie ich das Ganze umsetzen sollte. Nach zehn Jahren ist der Knoten dann geplatzt. Die Idee muss manchmal einfach reifen und auf einmal kommt es dann. Und dann hat es noch ein Jahr gedauert, bis der Bahnhof gebaut war. George Clooney hat 100 Stunden gedauert, aber der Bahnhof eben elf Jahre."
Die Ausstellung "A World of Bricks" ist bis zum 21. Januar im Bahnhof Guillemins zu sehen.
Lindsay Ahn