Heute zu viel Bürokratie, morgen bestimmt zu wenig Geld - so lässt sich die Kritik der Oppositionsfraktionen in wenigen Worten zusammenfassen. Die Mehrheitsfraktionen zeichneten unterdessen ein Bild einer gesunden und lebhaften Sport- und Vereinskultur in Ostbelgien, für die man auch in Zukunft noch bessere Rahmenbedingungen schaffen möchte.
In einer ziemlich ruhigen Debatte sorgte erstaunlicherweise die hohe Beschäftigungsquote für die intensivste Auseinandersetzung. Für Michael Balter (Vivant) sei es unerklärlich, dass es in Zeiten des Arbeitskräftemangels trotzdem 391 Menschen in der DG gibt, die über fünf Jahre arbeitslos sind. Karl-Heinz Lambertz (SP) nannte die Aussage Balters in einer scharfen Replik zynisch, populistisch und menschenverachtend. Er forderte ihn auf, sich mit der Wirklichkeit dieser Menschen auseinanderzusetzen, um zu verstehen, warum es trotz Maßnahmen schwer sei, diese in ein Arbeitsverhältnis zu bringen.
Födekam wird von einer Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsichten zum Dachverband der Musik in der DG. Das Eupener Parlament hat dazu den Entwurf eines Geschäftsführungsvertrags genehmigt. Bislang war die Verbandsarbeit vor allem ehrenamtlich organisiert. Jetzt hat das Parlament den Weg freigemacht für deren Professionalisierung. Mehr als 100 Vokal- und Instrumentalensembles sind dem Musikverband Födekam angeschlossen. Damit ist Födekam ein zentraler Akteur der musikalischen Vereinslandschaft in Ostbelgien.
Manuel Zimmermann