Die Engel träumen in Hergersberg: ArsKrippana trumpft mit internationaler Krippen-Installation auf

Hoher Besuch bei ArsKrippana in Hergersberg-Losheim. Die Künstler Sebastien Boucherit und Olivier Jaubert arbeiten gerade an einer internationalen Krippeninstallation. Eine alte Kirchengips-Krippe aus Belgien, eine niederländische Sandsteinkrippe und die sozialkritische Krippe "Der Traum der Engel" sollen hier entstehen.

Vor allem die deutsche Krippe, in der Engel aus Ton mit Waffen musizieren, ist geschichtsträchtig, erklärt der Leiter von ArsKrippana, Michael Balter. "Die Krippe ist eine gesellschaftskritische Krippe, die sich mit Themen wie Krieg oder Aufrüstung im Kalten Krieg beschäftigt. In den 1980er Jahren ist sie auch bei verschiedenen US-Amerikanischen Antikriegsdemonstrationen eingesetzt worden. Das Schlimme an der Krippe ist, dass sie auch heute noch aktuell ist."

Für die beiden Künstler ist der Bau der Krippen eine willkommene Herausforderung. Denn eigentlich arbeitet der Stuckateur Olivier Jaubert in alten Schlössern und Herrenhäusern. Das Thema des Museums bleibt immer gleich, erklärt der Franzose. Deshalb liegt es am Künstler, die Krippen immer wieder auf neue, spannende Weise in Szene zu setzen.

Das Spiel mit dem Licht, die Präsentation und die Kulisse müssen den Besucher ansprechen. Das ist viel Arbeit, erfüllt den Künstler aber auch. Highlight bei der aktuellen Installation ist ein Knopf, mit dem die Besucher das Licht in der Krippe aktiv ändern können.

Auch der Brüsseler Automaten- und Kulissenbauer Sebastien Boucherit ist stets auf der Suche nach neuen künstlerischen Perspektiven. Für den "Traum der Engel" hat er eine surrealistische Präsentation geplant. Mithilfe einer speziellen Vorrichtung wird er Wolken über der Krippe zum Schweben bringen. Auf diesen Wolken sitzen dann die Figuren der Krippe.

Wer sich live ansehen möchte, wie die Wolken über dem "Traum der Engel" schweben, kann das im kommenden Frühjahr machen.

Lindsay Ahn