"Man sollte mit dem Wort 'historisch' nicht leichtfertig umgehen, aber der heutige 23. Oktober 1973 wird für immer in die Geschichte des deutschsprachigen Belgiens eingehen." Das sagte der ostbelgische Staatssekretär Willy Schyns beim Festakt gleich nach der Einsetzung. Dabei war Schyns immer skeptisch gewesen, was die Autonomie der deutschsprachigen Belgier anging.
Die 25 Mitglieder des ersten Kulturrates wurden auf der Grundlage der vorangegangenen Kammer-, Senats- und Provinzialratswahlen von einem Wahlmännergremium bestimmt. Johann Weynand wurde zum ersten Präsidenten gewählt: "Der Rat, der heute hier in Eupen vor der gesamten Öffentlichkeit zum ersten Mal zusammentritt, ist ein wichtiges Organ der neuen Verfassung, das es jetzt mit Ernst, Aufgeschlossenheit und Selbstbewusstsein zu erfüllen gilt."
Keine fünf Monate später gab es die erste Direktwahl des Gremiums. Eine Regierung folgte erst 1984, mit der Umbenennung des Gremiums in Rat der Deutschsprachigen Gemeinschaft (RDG).
Gefeiert wird die erste Einsetzung des RdK am Montagabend mit einem Festakt in der Aula der Pater-Damian-Sekundarschule in Eupen.
BHF-Livesendung von der Einsetzung des ersten Rates der deutschen Kulturgemeinschaft
Stephan Pesch