Auf einer interaktiven Karte der Föderalen Agentur für Nuklearkontrolle (Fank) wird deutlich: Gerade in unserer Region sollte das Problem mit Radon ernst genommen werden. Die Provinz Luxemburg erscheint in roter Farbe. Genauso rot sieht die Provinz Lüttich aus.
Seit Jahrzehnten macht die Fank darauf aufmerksam. So auch in diesem Jahr. "Radon ist ein natürliches radioaktives Gas", erklärt Louise Liénard, Pressesprecherin der Föderalen Agentur für Nuklearkontrolle. "Es kommt unter anderem im Boden vor. Radon entsteht durch den radioaktiven Zerfall von Uran."
"Es ist ein Gas, das geruchlos, farblos und unsichtbar ist. Eine bestimmte Menge des Gases kann eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Wer über einen längeren Zeitraum hinweg einer hohen Radon-Konzentration ausgesetzt ist, der muss mit einem erhöhten Lungenkrebsrisiko rechnen."
Louise Liénard erklärt, dass Radon in jedes Gebäude eindringen könne, beispielsweise durch Risse im Gemäuer oder im Boden. Auch durch Deckenwände oder über Sanitäranlagen könne das radioaktive Gas ins Gebäude gelangen.
Seit vielen Jahren ist klar, dass in Ostbelgien vielerorts die Radon-Konzentration erhöht ist. In der DG wurden seit 2005 rund 1.600 Radon-Tests durchgeführt. Die Anzahl der Tests hat in den vergangenen Jahren aber stark abgenommen.
Obwohl die Radon-Konzentration im Norden der DG geringer ausfällt als im Süden, nimmt unter anderem die Gemeinde Raeren das radioaktive Gas sehr ernst, erklärt die Raerener Umweltschöffin Christine Kirschfink. "Für uns ist das ein wichtiges Thema. Es gibt Orte, in denen die Radon-Werte höher sind als hier in der Gemeinde Raeren. Schlussendlich geht es um Gesundheitsprävention für den Bürger. Die Werte können nämlich auch hier erhöht sein. Wir liegen in Raeren im mittleren Bereich. Ich denke, es ist wichtig, dass jeder Bürger weiß, dass er einen Radon-Test durchführen kann."
Wie es in den eigenen vier Wänden aussieht, kann jeder selbst herausfinden. Auf radonaktion.be wird für 15 Euro ein Radon-Test angeboten. Im Preis inbegriffen ist die Auswertung. Der Radon-Test muss drei Monate lang in dem Raum aufgestellt werden, in dem sich Personen am meisten aufhalten. Anschließend wird der Test zurückgesendet und ausgewertet.
Dogan Malicki
Kleine Korrektur: Die ersten Radon-Tests in der DG erfolgten übrigens nicht erst seit dem Jahr 2005. Auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten Joseph Maraite hat die FANK schon 9(!) Jahre zuvor (ab Januar 1996) in 450 ostbelgischen Haushalten Tests durchgeführt.