Die Briefträger, die für Eupen und Kettenis zuständig sind, beladen seit Anfang des Jahres keine Verbrenner mehr, sondern Elektrofahrzeuge. Davon gibt es mittlerweile 36 Stück auf dem Postgelände in Lontzen, weiß Ulrich Rauw von Bpost.
"Wir sind eine von 27 Städten in Belgien, wo das Projekt durchgeführt wird. Im Prinzip sollten nur die größten Städte daran teilnehmen, als Minderheit hatten wir aber Glück, dass Eupen ausgewählt wurde. Momentan ist es so, dass wir die Post in Eupen und Kettenis nur mit Elektroautos zustellen. Wir können es noch nicht auf alle Gebiete ausweiten, weil die Distanzen teilweise noch zu groß sind."
125 Postboten arbeiten am Standort in Lontzen. Einer von ihnen ist Henri Van Ael. Er ist zuständig für die neue Öko-Zone in Eupen. Seit 33 Jahren steht er regelmäßig dann auf, wenn andere noch tief und fest schlafen. Der 54-Jährige ist gerade auf dem Marktplatz in Eupen unterwegs. "Es macht mir besonders Spaß, draußen an der frischen Luft zu sein. Dazu kommt der Kontakt mit den Leuten und eine gewisse Unabhängigkeit. Ich bin mein eigener Meister, sobald ich auf meiner Dienstrunde bin. Das sind so die Aspekte, die mir am meisten gefallen."
Einen Großteil der Strecke legt Henri Van Ael zu Fuß zurück. Pro Tag sind es rund zwölf Kilometer. Auf das Auto ist er trotzdem angewiesen - vor allem, weil die Anzahl der auszuliefernden Pakete in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Mit dem Auto fährt Henri Van Ael täglich 54 Kilometer.
Der Wechsel vom Verbrenner zum Elektroauto stört ihn gar nicht, im Gegenteil. "Ich bin begeistert. Damals bin ich auch zu meinem Chef gegangen und habe ihm gesagt, dass das eine richtig gute Investition gewesen ist. Die Funktionen sind einfach klasse. Beispielsweise wird die Handbremse automatisch betätigt, wenn ich die Autotür öffne. Auch sind die Kunden vermutlich froh, wenn sie um fünf Uhr morgens keinen klappernden Diesel vor der Haustüre stehen haben."
Das Fazit nach mehr als einem halben Jahr elektrisch Fahren fällt positiv aus. Übrigens: Bis Ende 2024 sollen im Norden der DG alle Postboten elektrisch unterwegs sein. Im Süden der DG wird die Umrüstung auf Elektrofahrzeuge voraussichtlich ab 2025 starten.
Dogan Malicki