Vor allem eine Maßnahme sorgte für Diskussionen, als das Sammeldekret im Juni verabschiedet wurde: die Einführung der "Schulaufgaben" in den Grundschulen. Die Hausaufgaben werden nicht abgeschafft, das Ziel der Schulaufgaben ist es, die eigentlichen Hausaufgaben in den Schulen zu machen. So sollen die Kinder weniger Aufgaben mit nach Hause nehmen, erklärt Bildungsministerin Lydia Klinkenberg.
"Wir haben einen zeitlichen Rahmen vorgegeben, der auch mit den Schulleitungen diskutiert wurde. Im 1. und 2. Schuljahr dürfen 15 Minuten Schulaufgaben erledigt werden. Im 3. und 4. Schuljahr sind es 20 Minuten und im 5. und 6. Schuljahr 30 Minuten, so Klinkenberg.
Eine Studie, die von der DG in Auftrag gegeben worden ist, kommt zu dem Ergebnis, dass in der DG eine sehr ausgeprägte Hausaufgabenkultur herrscht. Das müsse sich ändern, findet Bildungsministerin Lydia Klinkenberg. "Ich finde die Debatte, die momentan um Schulaufgaben geführt wird, sehr positiv. Es gibt eine Reihe von Eltern, die ihren Kindern bei den Hausaufgaben gar nicht helfen können. Letztendlich sind Hausaufgaben auch eine Frage der Bildungsgerechtigkeit. Das darf man nicht vergessen. Deswegen sagt die Studie, dass wir für die Hausaufgaben einen Rahmen setzen sollen."
Was die Sekundarschulen betrifft, bleibt bei den Hausaufgaben vorerst alles beim Alten. In den Sekundarschulen gibt es aber auch Änderungen. So werden zum Beispiel ab dem 1. September die Schulbesuchskosten gesenkt. Das bedeutet konkret, dass Kosten für Kopien, Tagebücher oder Diplome nicht an die Erziehungsberechtigten weitergegeben werden dürfen. "Es sind 100 Euro pro Sekundarschüler, die wir in die Hand nehmen. Das sind 470.000 Euro, wenn wir die Schülerzahlen aus dem letzten Jahr betrachten. Gemeinsam mit den verteilten Laptops soll das dazu dienen, die Geldbörse der Eltern zu entlasten."
Eine weitere Maßnahme betrifft die Kindergärten. Im Schuljahr 2024/25 werden sich die Kindergärten in der DG für alle Zweieinhalbjährigen öffnen. Auf das Personal kommt also mehr Arbeit zu. "Damit wir die bestmöglichen Arbeitsbedingungen schaffen können, möchten wir mehr Personal in die Kindergärten bringen. Deswegen wurde im Juni eine Maßnahme verabschiedet. Sie hält fest, dass in Kindergärten nur noch Vollzeitstellen gewährt werden. Bisher gab es Viertel-, Halbe- und Dreiviertelstellen für unsere Kindergärten. Das wird es in Zukunft nicht mehr geben. So können die Klassengrößen reduziert werden."
Auch soll es in Zukunft einfacher werden, als Sportlehrer an einer Grundschule eingestellt zu werden. "Wir flexibilisieren den Zugang zum Amt des Sportlehrers. Wenn man Sport studiert hat, aber keine pädagogische Befähigung hatte, dann war es nicht möglich, sich dienstrechtlich in Ordnung zu bringen. Das wird es in Zukunft nicht mehr geben. Als ausgebildeter Sportwissenschaftler kann man nun das CAP+ an der AHS machen." Es wird sich zeigen, wie sich die 56 Maßnahmen im nächsten Schuljahr auswirken werden.
Dogan Malicki