Über 40 Akteure waren eingebunden in die Kandidatur des Hohen Venns als Nationalpark. Vielfalt oder zu viel des Guten? Fakt ist jedenfalls: Die Auszeichnung als Nationalpark und die damit verbundenen Gelder der Wallonischen Region kamen nicht nach Ostbelgien.
Dennoch hatte die "territoriale Koalition" bei der wallonischen Umweltministerin einen Antrag eingereicht mit Projekten in den Bereichen der Landschaftsaufwertung, des Umwelt- und Naturschutzes und der Gästelenkung. Die Wallonische Region hat dafür nun 2,5 Millionen Euro bewilligt. Die Koordinierung der Umsetzung wird wohl das Naturparkzentrum der Provinz übernehmen.
"Es sind Projekte, die bereits auch zur Bewerbung als Nationalpark angesprochen wurden. Es geht im Wesentlichen um größere Sensibilisierungskampagnen zum Thema 'Naturschutz und Umwelt'. Im Thema der Gästelenkung geht es vor allem um Mobilitätsfragen. Hier werden Investitionen getätigt mit vor allem digitalen Lösungsansätzen, um die Gäste besser im Naturschutzgebiet zu lenken", erklärt Tourismusministerin Isabelle Weykmans.
Auch Gemeinschaft, Provinz und Gemeinden investieren
Es bleibt nicht bei den 2,5 Millionen Euro der Wallonischen Region. Gemeinden und Provinz werden weitere Budgets zur Verfügung stellen, um Maßnahmen aus der Bewerbung umzusetzen. Auch die Deutschsprachige Gemeinschaft wird an den geplanten Investitionen in ihre Infrastruktur festhalten, etwa auf Ternell. Das Naturzentrum in Eupen ist ein wichtiges Tor ins Hohe Venn.
Als eines der letzten Hochmoore Europas sei das Venn für die Region ein wichtiger Regulator und Anziehungspunkt, betont Ministerin Isabelle Weykmans. "Es gilt ihn also zu schützen, aber auch weiterzuentwickeln. Und zwar so weiterzuentwickeln, dass er für unsere Region auch ein Mittel sein kann, besser gewappnet zu sein in Zeiten von Dürre oder eben auch in Zeiten - wie wir sie leider gekannt haben - der Überschwemmungen, beispielsweise um ein besserer Regulierer zu sein."
"Aber es ist auch natürlich für uns ein effektives, interessantes Angebot, welches vor allem heute die Touristen zu uns bringt." Jedes Budget ist also willkommen, denn es ist eine Investition vor allem in den Naturschutz, aber auch in die regionale Wertschöpfung.
Gudrun Hunold