Rund eine Woche nach dem Großbrand im Hohen Venn findet an gleicher Stelle eine Brandschutzübung statt. Da fragt man sich, ob der Vennbrand nicht genug Übung gewesen ist?
"Für uns schon", sagt Zonenkommandant Francis Cloth. "Aber unsere Kollegen aus Deutschland wollten das nutzen, um ihren neu angeworbenen Berufskräften auch mal die Chance zu geben, unter reellen Bedingungen üben zu kommen. Das ist auch für uns sehr interessant. Sie haben uns auch sehr geholfen. Es ist ein Geben und Nehmen."
Rund 30 junge Berufsfeuerwehrkräfte haben an der Übung teilgenommen, in der es natürlich nicht so heiß herging wie bei einem echten Vennbrand.
Aber bei so einer Übung gehe es ja auch um mehr, sagt Cloth. "Es ist für uns wichtig, dass wir internationale Übungen organisieren und uns gegenseitig austauschen. Das ist wichtig, weil auch das persönliche Kennenlernen gehört mit dazu. Das vereinfacht jede Form des Einsatzes. Dieses Menschliche gehört mit dazu. Das können wir mit solchen Übungen zusammenbringen."
Selbstverständlich ist auch der praktische Teil von Bedeutung. Schließlich geht es um Grundlegendes bei einem Vennbrand oder einem Brand ähnlicher Art. "Man lernt, eine Leitung auf 300 bis 500 Meter zu ziehen, eine Pumpe dazwischen zu schalten, weil es Druckverlust gibt. Und man lernt, damit umzugehen, dass man nicht unbegrenzte Wasserreserven hat und dafür sorgen muss, dass ausreichende Wasserreserven vorhanden sind und neues Wasser herangeschafft wird. Das ist das A und O."
Die Stimmung ist jedenfalls gut. Dank der Zusammenarbeit über Grenzen hinweg konnte das Feuer im Venn nach wenigen Tagen gelöscht werden. Insgesamt wurden rund 180 Hektar des Hohen Venns zerstört. Aber Francis Cloth ist beeindruckt, wie schnell sich die Natur erholt. "Also, wenn ich es mir eine Woche später ansehe, dann muss ich sagen, dass sie sich schon prächtig erholt hat."
"Ich hätte echt nicht geglaubt, dass innerhalb von einer Woche schon so viel grüne Fläche wieder erscheint. Letztendlich war der Brand für einen Teil der Natur auch positiv. Die ein oder andere Pflanze hat das als Dünger empfunden."
Manuel Zimmermann