Die Wasserschläuche weisen den Weg: 1.700 Meter Schlauch haben die Feuerwehrleute verlegt, um den Brand am Entenpfuhl in Schach zu halten und einzugrenzen. Der Löschhubschrauber fliegt am Donnerstagnachmittag auch noch einige Runden.
Doch das Gröbste ist geschafft, sagt der Elsenborner Forstamtsleiter René Dahmen. "Es gibt sicher noch einige Glutnester innen drin, dort wo ein Baumstumpf ist - aber wenn das nicht hier am Rand ist, ist das unproblematisch. Denn das Feuer kann sich ja nicht mehr ausbreiten, es ist ja alles verbrannt - die Flächen, die gut brennen. Die feuchten Partien haben ja nicht gebrannt. Von daher besteht keine akute Gefahr mehr. Es werden permanent noch Personen kontrollieren kommen, ob nichts geschieht. Aber hier ist nichts Riskantes mehr", beruhigt Dahmen.
Das bestätigt auch die Feuerwehr. Francis Clooth, Kommandant der Hilfeleistungszone der DG, geht davon aus, dass die Feuerwehr noch am Donnerstagabend ihren 72-stündigen Einsatz beenden wird. "Also von der Feuerwehrseite aus gehe ich jetzt mal davon aus, dass wir Ende vom Tag so langsam unsere Sachen einpacken werden, außer dass wir Reserveschläuche hierlassen für den Fall, dass das noch aufflackert."
"Was wird aktuell noch gemacht? Sie müssen sich das vorstellen wie einen Heuhaufen, wo eine Nadel drin ist. Und die Nadel, das sind halt die Wärmepunkte. Und von da aus besteht natürlich wieder die Möglichkeit, dass es sich entfacht. Diese Punkte suchen wir und der Hubschrauber hier hinter uns, der wirft das Wasser an den Punkten ab, die wir gefunden haben."
Was die Brandursache betrifft, so hat sich der Verdacht erhärtet, dass menschliche Unachtsamkeit das Feuer entfacht hat. Man hat zwar noch nicht die konkrete Stelle gefunden, aber schon einige Erkenntnisse, so Forstamtsleiter René Dahmen. "Hier ist es entstanden, entlang vom Eifelsteig. Das ist ein sehr begangener Wanderweg und die Förster bestätigen, dass sie in der Regel pro Monat ein oder zwei Personen ansprechen, die die Etappe nicht schaffen und dann plötzlich dazwischen irgendwo campieren."
"Das ist höchstwahrscheinlich der Grund. Und wir werden also noch mehr Informationsschilder entlang des Eifelsteiges installieren. Aber ansonsten müssen wir wahrscheinlich mit dem kleinen Restrisiko hier oben leben."
Verstärkte Kontrollen soll es übrigens nicht geben. Die Behörden setzen auf Kommunikation und Einsicht - wie auch Umweltministerin Céline Tellier. Sie plädiert vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung für genauere Vorbeugeinstrumente, so Tellier. Sie kündigte einen angepassten Notfallplan bei Bränden in Naturschutzgebieten und Wäldern an. Dazu sei auch eine Kartographie in Vorbereitung mit lokalen Wetterdaten, die jede Woche aktualisiert werden sollen und Risikozonen identifiziere.
Für die deutschsprachige Regionalabgeordnete Anne Kelleter von Ecolo ist nicht erst jetzt nach dem Brand klar, dass der Klimawandel das Risiko für solche Ereignisse verstärkt. "Da muss was getan werden. Und die wallonische Region kann da zum Beispiel aktiv werden, indem sie die Forstverwaltung regelmäßig mit den Krisenübungen einbindet."
"Die wallonische Region hat aber auch eine riesengroße Rolle auf der Vorsorge-Seite zu spielen. Also wenn wir über naturbasierte Lösungen sprechen, dann ist das genau so was: zum Beispiel im Venn Wassergräben wieder öffnen oder Drainagegräben zuschütten, damit das Venn feuchter bleibt und damit das Wasser hier im Venn bleibt und bei Bränden dann nicht so schnell so ein großer Schaden entsteht."
Wie groß der Schaden dieses Vennbrandes für die Natur war, werden Biologen und Förster in den nächsten Wochen genauer untersuchen. Fest steht schon jetzt, dass viele Nester von Brutvögeln durch das Feuer zerstört wurden. Andere Lebensräume blieben verschont oder werden sich voraussichtlich schnell von dem Feuer erholen, so die Prognose der Fachleute.
Provinzgouverneur Jamar hebt nach Vennbrand Katastrophenplan auf
Michaela Brück