"Herzlich willkommen bei Riveo - Rive et eau wie Ufer und Wasser": Riveo-Mitarbeiter Francis Dansloi startet mit Trockenübungen auf den Wiesen am Fluss. Er zeigt uns auch die künstlichen Köder. Die sehen aus wie Insekten und bestehen aus Fell, Federn und Kunststoff. "Das Werfen ist eine ziemlich einfache Sache, überhaupt eine Sache von Koordination."
Leichter gesagt als getan. Hier beginnen schon die Probleme zwischen Ruten und Rollen, Schnüren und Schlaufen und Fliegen und Forellen. "Der Fachmann hilft uns jetzt ... ach, die Angelschnur hat sich verheddert auf der Rolle und muss jetzt erst mal entknüddelt werden" sagt Barbara. Und Jörg meint: "Ich wurschtel mich da durch. Ich werde wahrscheinlich mehr Fliegen fangen als Fische."
Nach den Trockenübungen wird es ernst. Der Fluss wartet auf uns. Vorher schlüpfen wir in wasserdichte Stiefel und Hosen. Die reichen uns fast bis zum Hals. Das sieht komisch aus. "Das ist sehr warm, wie in einer mobilen Sauna", findet Carsten.
Nicht ganz dicht
So ganz reibungslos läuft es im seichten Wasser der Ourthe aber nicht. Françoise ist ganz schön nass geworden. "Das Geplätscher ist der linke Stiefel, meine Hose war nicht dicht. Und das ist ziemlich ekelhaft, weil ich auch noch nasse Socken drin habe."
Nicht Françoise hat ein Problem, auch bei Barbara hakt was. "Ich habe gerade einen Ast gefangen von diesem Baum hier, beim Zurückwerfen habe ich gedacht, oh, da ist Widerstand - aber dann kam die Schnur nicht zurück."
Wir haben auch eine wunderbare Natur an der Schnur. Wir stehen in grünen Landschaften. Das Sonnenlicht glitzert durch Blätter und Bäume und ein weicher Sommerwind säuselt durch die Flussauen. "Es ist total entspannt hier, weil es ganz ruhig ist und das Wasser hier nur vor sich hin treibt - sehr beschaulich. Es hat etwas Meditatives", schwärmt Barbara. Und auch Jörg findet: "Also wenn ich noch auf der Suche nach einem Hobby wäre, könnte ich mir vorstellen, dass ich beginne zu angeln. Es tut der Seele gut."
Stunden später fühlen wir uns glücklich und erfüllt, auch wenn der Fang mehr als überschaubar ist. Andreas hat als einziger beim Fischen den Vogel abgeschossen. "Der Fisch war meines Erachtens nach gut drei Zentimeter groß", lacht Andreas. "Aber wir haben ihn am Leben gelassen und zurückgegeben. Ich scheine fürs Fliegenfischen geboren und überlege jetzt, ob ich Gruppen hier beim Fliegenfischen leiten kann, zumindest die Deutschsprachigen."
Horst Senker
Hallo ihr Anfänger, ihr erinnert mich an meine Anfangszeit, alles schön beschrieben.
Ihr könnt es gerne bei uns richtig erlernen, wir sind ein kleiner aber feiner informellen Verein. Bei uns ist alles vorhanden, ehemalige Wettbewerbsteilnehmer, Fliegenbinder, belgischer und deutscher Herkunft. Und ja, es ist der schönste Sport der Welt. Wenn ihr möchtet, meldet euch einfach, bei uns ist jeder willkommen.
Gruß Hubert