Die zweijährige schwarze Schäferhündin Urban kann es kaum erwarten, dass es endlich los geht. Ihr Besitzer Eric Hardy ist Hundetrainer. Er hat sich auf das Training im Wasser spezialisiert.
Urban ist eine richtige Wasserratte, sie liebt Besuche im Hundeschwimmbad. Action will die Hündin haben. Dabei macht es ihr auch besonders viel Spaß, abzutauchen und einen Gegenstand herauszufischen.
Die Idee, ein Schwimmbad für Hunde einzurichten, hatte der 54-jährige Kinesitherapeut Benoît Marchal. Er entschloss sich zu einer zusätzlichen Osteopathie-Ausbildung, um einem seiner Tiere zu helfen.
Ihm wurde dabei klar, dass er ein Schwimmbad brauchte, um verschiedene Pathologien zu behandeln. Daraus ergab sich dann zusätzlich das Angebot des Freizeitschwimmens. Hunde, die noch nie geschwommen sind, werden hier ans Wasser herangeführt.
Dafür sorgt Eric Hardy. "Ich bin seit 30 Jahren Hundetrainer. Das Training im Wasser war eine neue Herausforderung. Ich kannte das vorher nicht. Als Benoît dann Aquadog ins Leben gerufen hat, hat er mir vorgeschlagen, hier zu unterrichten und ich habe mich ins Abenteuer gestürzt. Es ist einfach genial."
In dem 28 Grad warmen Salzwasser ohne Chlor lässt es sich gut trainieren. Das Ganze fördert die enge Beziehung zwischen Mensch und Hund, sagt der Trainer, während seine Hündin ihm beim Interview ins Gesicht leckt.
"Die Menschen entdecken dadurch auch andere Aktivitäten mit ihrem Hund, sei es Schwimmen oder Paddle, das sehr in Mode ist. Bevor die Leute Urlaub machen, kommen sie hierhin und trainieren das mit dem Paddle."
Neben dem Spaß am Schwimmen eignet sich das Wasser auch zu therapeutischen Zwecken, beispielsweise nach einer OP. Die 9,5 Jahre alte Golden-Retriever-Hündin Doundi hat ein Problem mit den Kreuzbändern. Ihre Besitzerin Sylvia Toth ist Kinesitherapeutin und suchte nach Reha-Möglichkeiten für ihre Hündin.
Die Therapie im Wasser hat der Hündin geholfen. Jetzt habe sie weniger Schmerzen, hinke nicht mehr und könne wieder Spaziergänge unternehmen, wenn auch nicht kilometerweit. Das alles sei sehr positiv, auch weil die Hündin alle Muskeln einsetze, sagt Sylvia Toth. Dabei eignen sich auch spezielle Matten, um das Gleichgewicht zu fördern. Auch das stärkt die Muskeln.
Das Zentrum wurde vor einem Jahr gegründet. "Als wir vor einem Jahr geöffnet haben, kamen die meisten aus Freizeitgründen", sagt Benoît Marchal.
"Jetzt schicken viele Tierärzte Hunde zum Schwimmen hierhin - oder um mit dem Laufband oder die Tiefensensibilität zu trainieren. Zurzeit sind wir bei 50 Prozent Freizeit, 50 Prozent Therapie."
Chantal Delhez