Ines Vanlangendonck ist eigentlich Informatikerin. Über ihre Arbeit ist sie gut vernetzt mit anderen Menschen, die mit Computern, Software und im Internet arbeiten. Und eine solche Gruppe von Menschen stand am Beginn dessen, was mittlerweile unter dem Namen "Be Heroes" hier und da schon mal in den Nachrichten aufgetaucht ist.
"Das hat angefangen während der Covid-Krise 2020. Da haben wir uns online getroffen und wir wollten etwas Positives machen. Eine Gruppe von Informatikern und Kommunikationsexperten. So hat das angefangen", erzählt Vanlangendonck im Gespräch mit dem BRF.
Inspiriert worden war die Gruppe von den vielen anderen Aktionen einzelner Menschen während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020. Videos von einzelnen Aktionen, wie die Menschen mit ihrem neuen Alltag zurechtkommen – und dabei auch anderen Menschen helfen. Und genau dieser Aspekt des Helfens war es, auf den sich die Gruppe mit Ines Vanlangendonck konzentrieren wollte, um eben auch etwas Positives zu machen.
Ihr freiwilliges Engagement sollte das Ziel haben, "dass wir Leute darum bitten, zu erzählen, warum jemand anders speziell ist, etwas Besonderes macht für seine Gemeinschaft oder für andere Personen. Und diese positive Geschichte von anderen Menschen erzählen kann." Es ging also darum, Menschen zu finden, die darüber erzählen, was ein anderer Mensch Tolles gemacht hat – und dadurch zu einem "Held des Alltags" geworden war. Vielleicht für eine ganze Gruppe, vielleicht aber auch nur für einen Menschen. Das sollte keine Rolle spielen.
Die Geschichten der Helden wurden ins Internet gestellt, mit einem doppelten Ziel: positive Nachrichten verbreiten und vielleicht als Inspiration dienen für andere Menschen, ebenfalls etwas Positives zu machen. Für ihre Arbeit erfanden Kommunikationsexperten der Gruppe um Ines Vanlangendonck den Namen "BeHeroes". "Es bedeutet 'Belgische Helden', aber auch so eine Art Aufforderung: "Be a hero!" - "Sei ein Held!" – weil jede Person kann in ihrem Alltag ein kleiner Held sein."
Anfrage vom König
Vielleicht war es dieser doch ziemlich geniale Name mit seiner so zutreffenden Doppeldeutigkeit bezogen auf Belgien und das Anliegen der Gruppe, der die Aufmerksamkeit des königlichen Palastes auf die Arbeit von BeHeroes lenkte.
Der Palast bot an, dass einige der Helden, über die BeHeroes berichtete, und die Menschen, die über diese Helden geschrieben hatten, am belgischen Nationalfeiertag auf der Haupttribüne in der Nähe des Königs sitzen dürfen. Eine Handvoll von ihnen wollte der König ein paar Monate später auch im Palast persönlich treffen, und sich mit ihnen austauschen.
So wurde es auch gemacht. Aber erst im vergangenen Jahr, als nach Covid endlich wieder eine Parade am Nationalfeiertag stattfinden konnte. Und dann kam die Überraschung für die Gruppe um Vanlangendonck. Denn der Palast fragte an, ob die Aktion "BeHeroes" nicht auch für dieses Jahr wieder organisiert werden könne. Das war so eigentlich nicht vorgesehen gewesen. Aber fast schon natürlich sagten Vanlangendonck und ihre Mitstreiter zu. "Es war schön, wieder anzufangen und nicht nur über Covid zu sprechen."
Noch bis zum 18. Juni können also auch dieses Jahr erneut Heldengeschichten eingereicht werden. In der ersten Runde von BeHeroes waren Geschichten von deutschsprachigen Belgiern sehr selten. Das soll sich jetzt ändern: "Wir finden es wirklich wichtig, dass auch die Deutschsprachige Gemeinschaft unsere Aktion kennt und auch Geschichten schickt. Unsere Webseite ist in drei Sprachen, also auch auf Deutsch zu lesen, und man kann auf Deutsch oder auch Französisch eine Geschichte schicken. Weil es sicher auch ganz viele Be Heroes gibt in der Deutschsprachigen Gemeinschaft."
Ein klarer Aufruf also an die Einwohner von Ostbelgien, sich an der Aktion zu beteiligen. Egal, wie groß oder klein eine Heldengeschichte erscheinen mag, betont ausdrücklich Informatikerin Ines Vanlangendonck. "Es gibt wirklich keinen besten Helden. Alle unserer Helden sind beste Helden."
Kay Wagner