Elmar Palm ist für den öffentlichen Dienst der Wallonie für die Bauaufsicht an Flüssen zuständig. Im Wald an der Hill, auf Höhe des Rohrwerkes, hat sich seit dem Hochwasser im Juli 2021 schon viel getan.
"Damals war der ganze Hang hier weggespült. Das Wasser hatte sich einen ganz anderen Weg gesucht", erklärt Elmar Palm. "Die ersten Arbeiten waren dann, den Fluss wieder in sein Bett zu legen und provisorisch zu sichern. Im Jahr danach haben wir dann die Befestigungen gemacht. Wir haben einen Wall angelegt, der mit Steinschüttungen befestigt wurde."
Ufer wieder freiräumen, von Geröll befreien, dem Fluss wieder Platz geben - solche Arbeiten sind in den letzten Monaten gemacht worden. Das Flussbett wurde teilweise ausgebaggert und wieder in einen natürlichen Zustand versetzt.
Zusammen mit der SPI und der Uni Lüttich arbeitet die Wallonische Region aktuell an einer Studie. Die soll die Frage beantworten, wie viel Platz den Flüssen in Zukunft eingeräumt werden muss. Das wurde nämlich in der Vergangenheit versäumt. "Man hätte effektiv den Flüssen mehr Raum geben müssen - stattdessen wurde viel zugebaut. Das hatte dann zur Folge, dass mehr Leute durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen worden sind."
Dort, wo Gebäude direkt an den Fluss grenzen, gestalteten sich die Arbeiten schon schwieriger, so zum Beispiel am Quartum Business Center. Dort mussten Ufermauern komplett erneuert werden, weil sie weggeschwommen waren.
Noch ein Stück weiter flussabwärts fließt die Hill in die Weser. Auch an der Weser wurden Arbeiten durchgeführt - auch hier musste zum Beispiel im Langesthal das Ufer wieder in Ordnung gebracht werden oder Richtung Kabelwerk Ufermauern instand gesetzt werden. Auf die Frage, welcher Fluss mehr Schaden am Ufer und an der Natur hinterlassen hat, antwortet Elmar Palm: "Ganz eindeutig die Hill. Die kann man als Bergfluss identifizieren und da ist oberhalb nichts, was das Wasser zurückhält. Die Studien werden jetzt zeigen, wo man dort vielleicht Rückhaltebecken machen kann."
Auf den ersten Blick sehen die Flussufer jetzt so aus, als seien sie besser auf ein erneutes Hochwasser vorbereitet. Aber ist das auch wirklich so? "Man versucht, sich immer besser vorzubereiten. Mithilfe der Studien soll jetzt geschaut werden, wo noch Problemzonen sind und da muss dann nachgebessert werden. Man möchte dazu kommen, dass 70 Kubikmeter Wasser die Weser runter laufen können, ohne irgendwo Probleme zu haben. Dazu müssen die verschiedenen Verwaltungen aber besser kooperieren, damit auch präventiv gearbeitet werden kann."
Der Öffentliche Dienst der Wallonie hat seine Arbeiten an den Eupener Flussufern soweit abgeschlossen. Jetzt übernimmt die SPI. Nach wie vor ist klar: Die Folgen des Hochwassers werden noch lange Zeit zu sehen sein.
Lena Orban
Das die Ufermauern wieder repariert wurden,stimmt so nicht ganz.Am Ende der Weserstrasse ist noch immer eine Ufermauer eingestürtzt und nichts dran gemacht worden.