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Alibaba am Lütticher Flughafen: Forscher zieht ernüchternde Bilanz

13.02.202311:3514.02.2023 - 12:00
  • China
  • Lüttich
Das neue Logistikzentrum von Alibaba am Liège Airport (Bild: Eric Lalmand/Belga)
Illustrationsbild: Eric Lalmand/Belga

Von der Niederlassung des chinesischen Internet-Handelsriesen Alibaba am Lütticher Flughafen hat vor allem China profitiert. Das ergab eine Studie der Freien Universität Brüssel.

Seit etwas mehr als einem Jahr betreibt der chinesische Online-Handelsriese Alibaba nun schon sein großes Logistikzentrum am Lütticher Regionalflughafen Bierset. Als Lüttich 2018 den Zuschlag erhielt, hatten Politiker das als große Chance für die Region gefeiert. Von Tausenden neuen Arbeitsplätzen war die Rede. Ein renommierter Politologie-Professor zieht jetzt allerdings eine doch ernüchternde Bilanz. Seiner Ansicht nach bringt die Ansiedlung von Alibaba mehr Probleme als Vorteile mit sich. Die Belgier, so sagt der Forscher sinngemäß, hätten sich hier über den Tisch ziehen lassen.

"Sesam, öffne Dich!"

Im November 2018 hatten Vertreter der Föderal- und auch der Wallonischen Regionalregierung fast schon den Eindruck, sie hätten das richtige Zauberwort ausgesprochen, und dass sich dann vor ihren Augen das Tor zu einer neuen, einer zauberhaften Welt aufgetan hätte. Alibaba hatte sich entschieden: Das große Logistikzentrum, das in Westeuropa angesiedelt werden sollte, würde in Lüttich errichtet. Der Regionalflughafen Bierset würde damit zu einem wichtigen Drehkreuz für den chinesischen Online-Handelsriesen. Damit verbunden: "Tausende neue Arbeitsplätze", hieß es damals. Die Entscheidung von Alibaba, sich in Lüttich anzusiedeln, könne darüber hinaus noch Signalwirkung haben, freute sich der damalige Premierminister Charles Michel. Insofern, als jetzt vielleicht auch andere Großkonzerne auf die Chancen und Möglichkeiten aufmerksam würden, die Belgien zu bieten habe.

Mehr noch: Die Ansiedlung von Alibaba sei auch eine Chance für unsere Kleinen und Mittleren Unternehmen, sagte Michel im November 2018. Die Handelsroute zwischen China und Lüttich sei nämlich keine Einbahnstraße: Es bestehe auch die Möglichkeit, dass belgische Betriebe über diesen Weg Zugang zum chinesischen Markt bekämen.

Ernüchternde Bilanz

"Fromme Wünsche waren das", so nun das beißende Urteil des Politikwissenschaftlers und Chinaexperten Jonathan Holslag. Der VUB-Professor zieht in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung eine ernüchternde Bilanz der Präsenz von Alibaba an der Maas. Es war etwa von Anfang an klar, dass diese Handelsroute eben doch eine Einbahnstraße war. "Wer damals - wie Charles Michel oder auch Kris Peeters - behauptete, dass Alibaba belgischen Unternehmen dabei helfen werde, ihre Waren in China abzusetzen, der musste wissen: Das war nie die Absicht der Chinesen."

Das habe man so auch in Strategiepapieren des Konzerns nachlesen können. Ein Konzern, der im Übrigen inzwischen längst seine relative Eigenständigkeit verloren habe und im Wesentlichen zu einem Instrument der Staatsführung in Peking geworden sei.

Die Belgier seien wohl schlichtweg schlecht vorbereitet gewesen, als man seinerzeit die Verhandlungen mit Alibaba aufnahm, glaubt Jonathan Holslag. Im Grunde sind da so ungefähr alle Seifenblasen inzwischen zerplatzt. "Tausende" neue Arbeitsplätze hatte man sich erhofft. Stand heute sind es im Moment gerade mal 250. Das Logistikzentrum in Bierset ist quasi voll automatisiert. Und statt kleiner ist das Ungleichgewicht noch größer geworden. Auf der einen Seite sind die chinesischen Exporte nach Belgien in den letzten drei Jahren regelrecht explodiert: Das Volumen wuchs um eine Milliarde Euro. Parallel dazu sind die belgischen Ausfuhren ins Reich der Mitte aber um 400 Millionen Euro geschrumpft. Zwei Zahlen sagen alles: 2017 kamen knapp 400.000 Päckchen aus China nach Belgien. 2021, also vier Jahre später, waren es rund 690 Millionen.

Etikettenschwindel

Ein regelrechter Tsunami also, auf den man in Lüttich eigentlich gar nicht richtig vorbereitet war. Die örtlichen Zollbehörden etwa sind einfach überfordert. Zumal die chinesischen Betriebe offensichtlich auf "Etikettenschwindel" fast schon spezialisiert sind. Laut Beschriftung soll ein Päckchen angeblich Feuerzeuge enthalten, stattdessen befindet sich aber ein Smartphone in der Box. So zumindest schilderten es Zollbeamte in der Zeitung De Morgen. "Die chinesischen Händler seien erfinderischer als die Drogenmafia", wird einer von ihnen zitiert.

Vor diesem Hintergrund sollte man sich die Frage stellen, ob der geplante Ausbau der Alibaba-Präsenz in Lüttich mit einer Verdreifachung der Fläche wirklich eine gute Idee ist, sagt Professor Holslag. Also, zumindest müssten dann schon mal die örtlichen Zollbehörden massiv verstärkt werden. Die Risiken für die Wirtschaft und die Sicherheit seien ansonsten einfach zu groß. Im Grunde hätten die Chinesen hierzulande eigentlich nur brave Erfüllungsgehilfen gefunden, so das vernichtende Fazit von Jonathan Holslag. Die Belgier haben ihnen die Türen aufgemacht. Eben: "Sesam, öffne Dich!".

Roger Pint

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