Die CSP versteht sich selbst als Verantwortungspartei. Und tatsächlich sind viele Mitglieder, die beim Neujahrsempfang in Meyerode anwesend waren, in Gemeinderäten oder -kollegien, auf Ebene der Provinz oder europäischer Ebene tätig.
In der Deutschsprachigen Gemeinschaft drückt die CSP noch die Oppositionsbank. Das sähen die Christlich-Sozialen gerne anders und untermauern ihr hoch gestecktes Ziel. Jérôme Franssen will Ministerpräsident werden. "Natürlich traue ich mir das Amt zu und ich denke, unser Anspruch als CSP muss auch sein, die Führung der nächsten Regierung zu übernehmen. Und das ist auch der klare Ausdruck dessen."
Auch wenn es den Menschen in Ostbelgien vergleichsweise gut gehe, stellt Jérôme Franssen der aktuellen Regierung kein gutes Zeugnis aus. "Meine Motivation über das Persönliche hinaus ist natürlich die Tatsache, dass wir in Ostbelgien jetzt im Moment an Grenzen stoßen und uns auf das Wesentliche konzentrieren müssen. Und eine zentrale Regierungsbeteiligung der CSP würde absichern, dass wir Ostbelgien auch hinbekommen."
Wo das Wesentliche liegen könnte, das riss Maxime Prévot, Präsident der Schwesterpartei 'Les Engagés' in seiner Rede schonmal an: Arbeit, Pflege, Bildung. Eine institutionelle Neuordnung Belgiens gehört für ihn nicht dazu. "Institutionelle Klempnerei", so Maxime Prévot, sei etwas für den politischen und journalistischen Mikrokosmos - also eine Minderheit der Menschen. Die Deutschsprachigen müssten allerdings respektiert und auch gestärkt werden.
Dementsprechend blieb die institutionelle Zukunft der DG in der Rede von Jérôme Franssen außen vor. Stattdessen sprach er Themen an wie Bildung: Hier werde zu viel investiert für zu wenig Ertrag. Oder Energie und Nachhaltigkeit: Die Regierung reagiere zu spät oder setze falsche Prioritäten.
Schließlich lag das Hauptaugenmerk auf der Pflege: Die zwei Krankenhausstandorte müssen laut Franssen erhalten werden. Darüber hinaus sollen die Wohn- und Pflegeheime auf einer gesunden Basis stehen. "Das ist etwas, wo ich mich nicht mit einverstanden erklären kann: dass wir in eine Situation kommen, in der Seniorenheime in ihrer Existenz in Frage gestellt werden."
"Man hat die automatische Indexierung, die für die Seniorenheime in ganz Belgien gilt, nicht übernommen. Das hat dazu geführt, dass jetzt mit dem Anstieg der Inflation die Seniorenheime insolvent gegangen wären. Wenn man nicht außerordentlich vonseiten der Regierung Indexsprünge angepasst hätte."
Gleichzeitig müsse die finanzielle Situation genau beobachtet werden. Die Schulden steigen, es brauche also eine gesunde Haushaltspolitik, die trotzdem Investitionsmöglichkeiten biete. Mit tagtäglicher, ehrlicher Arbeit will die CSP um Jérôme Franssen das erreichen. "Ich fühle die Partei gestärkt hinter meiner Person. Habe es gerade noch erlebt, dass viele die Rede gut gefunden haben. Das muss dann aber die Partei entscheiden. Ich bin da bescheiden und gebe mein Bestes."
Politik sei das Bohren dicker Bretter, findet Jérôme Franssen. In wenigen Monaten wird sich zeigen, ob das Brett "Mehrheitsbeteiligung" nach 24 Jahren endlich durchbohrt werden kann.
Andreas Lejeune
Ich finde es immer gut, wenn man hinter dem steht, was man sagt und denkt.
Herr Franssen ist ein Mann, der nicht unsympathisch rüber kommt. Von einigen Frauen in seiner Partei, kann ich das nicht sagen.
Das schlimmste was einem passieren kann, ist eine weiter Einflussnahme der Grünen.
Ein No Go!
Darüberhinaus:
Ich würde keine Tränen weinen, wenn Frau Klinkenberg ersetzt werden würde (so gehts hoffentlich nicht weiter),
Herr Antoniadis bleibt (für mich in seiner Position immer dabei und enorm stark) und eine Regierung gebildet wird, die einen mitreißt und partizipieren lässt.
Die erkennt, dass Belgien nicht zum Ausverkauf steht und sich national besinnt, darüberhinaus offen für alle ist, die dieses Land unterstützen wollen und sich hier wohl fühlen möchten im Sinne des gemeinsamen Zusammenlebens.
Ein Brett muss dafür nicht durchbohrt sondern Fakten aufn Tisch gelegt und
Tatsachen geschaffen werden.
Ok? Oder gibts wieder was zu meckern? 🤣