Am Montag standen in Welkenraedt fast alle Züge still. Die Aufregung war groß, nachdem am Sonntag eine Zugbegleiterin von drei Personen bedroht wurde.
Thierry Coune, Generalsekretär der Eisenbahngesellschaft CGSP Cheminots, erklärt, dass die Zugbegleiterin versucht habe, die Situation zu regeln. Einer habe aber ein Messer gezogen. Sie sei dann in ein anderes Abteil geflüchtet, um sich schützen.
Die Zugbegleiterin wurde nicht verletzt. Sie erlitt aber einen Schock - genauso wie ihre Kollegen im Bahnhof Welkenraedt. Unmittelbar nach der Tat haben die Bahnbegleiter beschlossen, ihre Arbeit niederzulegen, um die Gewalt anzuprangern, mit der sie immer öfter konfrontiert sind. "Es handelt sich um eine Kundschaft, die immer häufiger schwieriger und aggressiver wird. Sie erkennen immer weniger niedrigere Formen der Autoritäten an. Die Gewalt nimmt immer mehr zu - Spuckattacken, Schläge oder Messer. Es wird immer schlimmer. Meine Kollegen und ich stellen uns mittlerweile die Frage, was nach dem Messer noch kommen wird", so Laurent Baillot, Gewerkschaftsvertreter der CGSP. Er ist seit 20 Jahren Zugbegleiter.
In den vergangenen Tagen hat es in der Provinz Lüttich mehrere ähnliche Fälle gegeben. Das Fass ist für viele Zugbegleiter mittlerweile übergelaufen. "Man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass wir über das Begleitpersonal sprechen, das seit über einem Jahr auf Sparflamme arbeitet. Sie haben Mühe, ihre Erholungs- und Urlaubstage zu bekommen. Es ist sehr schwierig, den Takt zu halten, da es seit über einem Jahr immer wieder Personalmangel im Bereich der Betreuung gibt. Wenn wir dann auch noch unter immer heftigeren Aggressionen leiden müssen und uns für die Zukunft Maßnahmen versprochen werden, die noch mehr Aggressionen hervorrufen werden, wie die Abschaffung des Bargelds oder die Abschaffung bestimmter Fahrkarten, die im Zug ab Aachen und den anderen Grenzbahnhöfen erhältlich sind, wird es unmöglich, unter diesen Bedingungen weiterzumachen", erklärt Laurent Baillot.
Mehr Sicherheit im gesamten Netz
Die Zugbegleiter fordern daher mehr Sicherheit im gesamten Netz. Sie fühlen sich mit der Situation allein gelassen. "Man sieht ab und zu Sécurail, sie machen ihre Arbeit, aber sie können nicht überall sein. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl des Sicherheitspersonals, so dass wir wissen, dass ein Zugbegleiter, der jenseits von Lüttich auf ein Problem stößt, ganz allein ist", sagt Thierry Coune.
Durch den Streik fielen am Montag 350 Züge teilweise oder ganz aus. Nach dem Vorfall kam es zu Verhandlungen zwischen der SNCB und den Eisenbahngewerkschaften. Man konnte sich auf Lösungen einigen, die Lage bleibt aber weiterhin angespannt. Am Dienstag fuhren die Züge wieder normal. Vereinzelt kam es dennoch zu Störungen.
vedia/dog
Über eine solche Tat muss man nicht sprechen und die Täter angemessen sanktionieren.
Auf der anderen Seite fühle ich mich als regelmäßiger Fahrgast zwischen Lüttich, Welkenraedt und Aachen von den Zugbegleitern, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, auch im Stich und allein gelassen. Fahrgäste werden von Zugbegleitern, die das Fahrgast-unfreundliche und keinesfalls euregionale Tarifsystem zwischen Aachen und Welkenraedt nicht verstehen, aggressiv beleidigt. In anderen Fällen verschanzen sich die Zugbegleiter in Abteilen (oder im Intercity Eupen-Oostende auch gerne in einem kompletten abgeschlossenen Waggon) um sich offensichtlich mit arbeitsfremden Dingen zu beschäftigen statt ihrer Arbeit nachzugehen und im Zug eine gewissen Präsenz zu zeigen.
Daher wäre eine ausgewogenere und umfassendere Berichterstattung hier wünschenswert.