Dass Oliver Paasch und Jan Jambon einen guten Draht zueinander haben, wurde gleich zu Beginn ihres Treffens deutlich. Mit einem festen Händedruck und einem großen Lächeln begrüßten sich die beiden Politiker. Ministerpräsident Oliver Paasch erklärt, wieso der gemeinsame Austausch so wichtig ist. "Ich sage immer, wir sind zu klein, um uns selbst zu genügen. Wir brauchen Zusammenarbeit - sowohl international, als auch in Belgien selbst. Flandern ist das größte belgische Bundesland und deswegen haben wir ein großes Interesse, mit Flandern zusammenzuarbeiten."
In vielen Arbeitsfeldern arbeiten Flandern und die DG bereits zusammen - zum Beispiel in den Bereichen Tourismus, Bildung, Beschäftigungspolitik, Sport oder auch Kultur. "Wir möchten den Kulturaustausch weiter vorantreiben. Es ist denkbar, dass wir uns gegenseitig Gebäude beziehungsweise Kulturinfrastruktur zur Verfügung stellen. Wir haben auch die Möglichkeit, in einigen Teilbereichen der Kultur, hinsichtlich der Digitalisierung, Fortschritte zu machen."
Digitalisierung
Vor allem die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Kultur auch im Internet stattfinden könne. In diesen Zusammenhang möchte die DG von digitalen Angeboten profitieren, die Flandern selbst entwickelt hat. Aber nicht nur im kulturellen Bereich, sondern generell möchte die DG von Flandern profitieren, was die Digitalisierung angeht. Flanderns Ministerpräsident Jan Jambon gibt in dieser Hinsicht jedenfalls grünes Licht. "Die Digitalisierung ist ein sehr wichtiges Thema. Ich glaube, dass Ostbelgien etwas von Flandern lernen kann. Wir haben die Ambition, auf europäischer Ebene ganz oben mitzuspielen, was die Digitalisierung betrifft. Wir sind bereit dazu, unsere deutschsprachigen Freunde mit auf diese Reise zu nehmen."
Auch die DG möchte in Zukunft im Bereich der Digitalisierung zu den Top-Regionen in Europa gehören. Flandern werde den Weg vorgeben - insbesondere im Bereich der öffentlichen Verwaltung, erklärt Oliver Paasch. 'Wir möchten, dass die Bürgerinnen und Bürger auch über digitale Wege, unkompliziert die Dienstleistungsangebote des Staates in Anspruch nehmen können. Belgien ist in dieser Hinsicht bereits gut aufgestellt, kann aber noch besser werden. Da Flandern im digitalen Bereich auf europäischer Ebene führend ist, macht es Sinn, von den digitalen Angeboten Flanderns zu profitieren."
Neben dem Austausch im Bereich der Digitalisierung soll auch mehr Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Raumordnung und Wohnungsbau stattfinden. Darüber hinaus machte Flanderns Ministerpräsident Jan Jambon deutlich, dass Flandern der Deutschsprachigen Gemeinschaft immer den Rücken stärken werde. "Unsere Position ist in dieser Frage ganz klar. Unsere deutschsprachigen Freunde werden bei dem unterstützt, was sie bei einer siebten Staatsreform einfordern. Das ist für uns ganz klar."
Dogan Malicki
Ich glaube, dass Herr Paasch hier nochmal seine Gesinnung zeigt. Es geht ihm nicht um Flandern sondern um den NVA-Ministerpräsident, der wie er ein wenig von (nationalistischem) Größenwahn besessen ist. 2 der kleinsten europäischen Gemeinschaften plustern sich auf... Wäre Herr Paasch ebenso von Flandern begeistert, wenn dort ein Ministerpräsident De Croo oder Rousseau wäre? Müssen wir wirklich bei diesem kleinstirnigen Nationalismus des "wir sind besser als die anderen" mitmachen und dann tun, als wäre man weltoffen?