Die ProDG zieht eine positive Leistungsbilanz und setzt intensiv auf ihre Zukunftsvision 2040 mit einer Reihe von Projekten. Beim Neujahrsempfang der Partei ging es um die Herausforderungen und Pläne für die Zukunft. Dabei gab Ministerpräsident Oliver Paasch bekannt, dass er als Spitzenkandidat für die PDG-Wahl antreten will.
"Ich denke, dass es bei den Wahlen auf zwei Dinge ankommt: einerseits mit einer guten Leistungsbilanz nachweisen zu können, dass man in der Lage ist, die Gemeinschaft voran zu bringen, und auf der anderen Seite, wegweisende, zukunftsweisende Projekte vorzustellen, die dazu beitragen können, die Lebensqualität und die Lebensperspektiven in Ostbelgien zu verbessern", sagt Paasch. "Ich glaube, dass ich in der Lage bin, die Menschen davon zu überzeugen, dass ich für diese Aufgabe im nächsten aber auch im kommenden Jahr die richtige Person bin."
Diesmal werde er keine Koalitionsaussage machen, so Paasch. Ziel sei es, ein Maximum an Stimmen zu erringen und sehen, wie sich der Wähler orientiere. "Wir haben noch keine Zeit, in den Wahlkampf einzusteigen, weil wir wegen der Krisen auch sehr viel Zeit verloren haben und wenn es darauf ankommt, unser Regierungsprogramm in Gänze umzusetzen, dann müssen wir jetzt die verlorene Zeit nachholen. Das werden wir tun. Aber ich bin davon überzeugt, mit einer guten Leistungsbilanz schafft man die beste Grundlage auch, um Wahlen zu gewinnen."
Paasch warnte aber auch vor der Entwicklung populistischer Tendenzen in der Gesellschaft. Populisten versuchten, die Gesellschaft zu spalten. Die Aufgabe seiner Partei sei es, die Menschen davon zu überzeugen, dass die ProDG das Vertrauen verdiene, "indem wir davon überzeugen, dass wir in der Lage sind, gute Politik zu machen", so Paasch.
"Aber auch indem wir den Dialog mit der Bevölkerung weiter verstärken, um im persönlichen Gespräch davon zu überzeugen, dass es keinen Sinn macht, die Gesellschaft zu spalten, dass die radikalen, die populistischen Parteien nur vorgeben, einfache Antworten auf schwierige Probleme geben zu können. Dass wir besser in der Lage sind, auf wissensbasierter Grundlage die Gestaltung unserer Gemeinschaft in die Hand zu nehmen."
Auch Ministerin Lydia Klinkenberg kündigte ihre Kandidatur für die eigene Nachfolge an und zog eine positive Bilanz ihrer bisherigen Arbeit. "Es waren zwei herausfordernde Jahre für mich, die Corona-Zeit war keine leichte, als Start natürlich nicht ideal. Wenn man die Akteure über Videokonferenzen kennenlernt, ist das nicht der Idealfall für einen Neuanfänger in diesem Job."
"Aber ich habe versucht, das Beste draus zu machen, so gut und intensiv es eben geht, in den Austausch zu gehen, Rückmeldungen von Eltern einzuholen. Ich habe mehr als 15 große Reformprojekte, die anstehen, ich habe sehr viel Arbeit, aber es macht viel Spaß."
Lydia Klinkenberg war als Nachfolgerin von Harald Mollers als Ministerin ins kalte Wasser geworfen worden, nachdem Mollers wegen der heftigen persönlichen Anfeindungen im Zuge der Corona-Krise das Handtuch geworfen hatte. Auch sie bleibt von Hasskommentaren nicht verschont.
"Das kennt jeder Politiker und jede Person, die in der Öffentlichkeit steht. Ich versuche, das Ganze recht fern von mir zu halten, Facebook und Instagram zu meiden, mir Kommentare erst gar nicht anzuschauen", erklärt Klinkenberg. "Es verunsichert und es ist oft ein Bild, das entsteht, das vielleicht gar nicht so repräsentativ ist. Deswegen versuche ich erst gar nicht, es an mich heranzulassen." Sie wolle auf jeden Fall noch viele Projekte realisieren und wünsche sich erneut, Ministerin zu werden.
Chantal Delhez