Mit ordentlich gerichteter Krone und geölter Stimme ging es hinunter in den Plenarsaal. Wo sonst Abgeordnete und Minister sitzen, saßen am Mittwochnachmittag kleine Königinnen und Könige. 900 Sternsinger waren in diesem Jahr in Ostbelgien unterwegs - obwohl es im Vergleich zu den Jahren davor weniger waren. Die Tendenz bei den Spenden bleibt weiterhin steigend. Knapp 123.000 Euro waren es allein im vergangenen Jahr - trotz Corona-Pandemie.
Im Fokus der Ausgabe in diesem Jahr steht das Thema "Kinder stärken, Kinder schützen". Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass eine Milliarde Kinder jährlich Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch werden. Das ist jedes zweite Kind weltweit.
Dass mit dem Geld anderen Kindern in Not geholfen werden soll, findet auch Maria aus Kelmis gut. "Ich bin froh darüber, dass uns viele Leute etwas gegeben haben und wir jetzt auch so viel spenden können. Es waren mehr Leute da, die uns die Tür geöffnet haben, statt sie geschlossen zu halten."
Gemeinsame Geschichte
Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz ging bei seiner Rede auf die gemeinsame Geschichte ein. Seit 1984 seien die Sternsinger in Ostbelgien unterwegs. So lange, wie es auch das DG-Parlament eine eigene Regierung bzw. damals "Exekutive" habe. Im nächsten Jahr könne man also ein gemeinsames 40-jähriges Jubiläum feiern, so Lambertz.
So viel Symbolik, das macht selbst Louise aus Kelmis etwas nervös. "Ich bin sehr aufgeregt. Ich war noch nie hier und da denke ich mir: Hier ist der Präsident, da muss man vernünftig gucken und vernünftig reden."
Neun ostbelgische Pfarrverbände sind der Einladung des Parlamentspräsidenten gefolgt. Aktionen wie das Dreikönigssingen sind aber nicht nur eine reine Spendensammlung, sondern auch ein Beispiel des globalen Lernens. Am Ende ist es auch eine Tradition, die vor allem Freude machen soll.
Dean aus Kelmis und Magalite aus Herbesthal sind jedenfalls zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe. "Es war halt sehr schön, das achte Mal jetzt mit den Sternsingern zu gehen. Es hat nur an einem Tag mal geregnet, sagt Dean.
"Ich finde es schön, dass immer noch so viele Leute sich nach all den Jahren dafür begeistern können, Erwachsene sowie Kinder. Dass wir auch bei den meisten Häusern, wo wir anklopfen, unterstützt werden. Die Leute machen sich sogar Sorgen um uns und fragen uns, ob uns nicht zu kalt ist", erzählt Magalite.
Am Ende wurde dann der Segen angebracht. Dieses Jahr war ein Sternsinger aus Herbesthal dran. Er durfte den Satz "Christus segne dieses Haus" auf die Frontseite der Regierungsbank schreiben. Gleichzeitig gab es noch eine letzte Spende vom Parlamentspräsidenten.
Donovan Niessen
Sehr schöne Aktion der Sternsinger .Finde es nur schade, daß laut der Photos nur sehr wenige Parlamentarier anwesend waren .Dies deutet für mich auf ein großes Armutszeugnis unserer DG Politiker hin .