Für den Weismeser Bürgermeister Daniel Stoffels ist das Tierwohl "Chefsache". In der Nachbargemeinde Malmedy, genauer gesagt in Bellevaux, hatte ein Bauer vor zwölf Monaten gefilmt, wie die Kühe in seinem Stall verängstigt vom Feuerwerk hin und her liefen.
In Sourbrodt geriet ein Pferd auf freiem Feld in Panik, als das Feuerwerk losging - es rannte in den Stall, stürzte und kam nicht wieder auf. Das Tier verendete. In einem anderen Fall sprang ein Hund glatt durchs Fenster und zog sich schwere Schnittwunden zu.
Ein Tier, das ausbricht, könne ja auch einen Verkehrsunfall verursachen, bei dem Menschen zu Schaden kommen, appelliert Daniel Stoffels an die Vernunft seiner Mitbürger und der vielen Gäste, die über die Feiertage Ferienhäuser und -wohnungen beziehen.
Das Zünden von Feuerwerk ist in der Gemeinde Weismes de facto verboten. Das wüssten auch die Besitzer von Ferienhäusern, die Daniel Stoffels ihren Gästen gegenüber in der Verantwortung sieht. Natürlich weiß er selbst nur zu genau, dass es kaum möglich ist, dafür sorgen, dass dieses Verbot überall eingehalten wird. Sensibilisieren ist angesagt.
Auch in einem anderen Punkt, der Daniel Stoffels schwer auf dem Magen liegt: dem Müll an Straßen- und Wegesrändern. Hier berichtet er von einem Mann aus Walk, der freiwillig den Abschnitt zwischen Weismes-Friedhof und der Haelen-Brücke am See von Robertville vom Müll reinigt.
Fünf Tage nach einer früheren Tour fand er wieder fast 400 Stück Abfall - davon alleine fast 300 Getränkedosen. Hier hilft für Daniel Stoffels dann nur noch ein Dosenpfand, wenn sich die Dosenwerfer denn schon nicht an der Ehre gepackt fühlen. Oder, wenn das nicht hilft, ein sattes Bußgeld.
Stephan Pesch
Da kann ich mich nur anschließen.Bei uns war zum Glück "nur ein kleines Feuerwerk am Gemeindeplatz" das hat aber gereicht dass mein Hund sich nun bei Dunkelheit nicht mehr vor die Türe wagt. Mittlerweile trage ich den Hund einige hundert Meter weg,und gehe dann die Strecke zurück.Aber manche brauchen das Geboller, daß sind wahrscheinlich die wenn es mal brenzlig würde.zb Krieg.die dann sogar in einem Mäuseloch verschwinden
Leider sind die Eifelgemeinden ein wenig zurückgeblieben und tolerieren weiterhin dieses sinnlose "Vergnügen". Schade!
Keine Silvesterböller: Gemeinde Weismes setzt sich fürs Tierwohl ein.
Oder anders gesagt: die Eifelgemeinden setzen sich bezüglich der Silvesterböller nicht fürs Tierwohl ein. Und diese Argumentation dass die Polizei ein Verbot nicht überall kontrollieren könnte. Welche Gesetze, Verordnungen ... kann die Pollizei denn schon überall zur gleichen Zeit kontrollieren? Es ist schon gut, dass manche Gemeinden Eigeninitiative ergreifen, und nicht darauf warten, dass eine Vielzahl von Personnen sich offiziell bei einer Gemeinde beschwerden.
@Bernard Ramscheid,
Drängt sich natürlich die Frage auf, was denn ein "sinnvolles Vergnügen" ist, und wer das für alle verbindlich festlegen soll bzw. darf. Ich denke da z.B. an Motorsport, Strandurlaub im Süden, Kreuzfahrt, Feierabendbier, Rauchen, Karnevalsumzug, Mountainbike und Spaziergang in freier Natur, Wellnessbäder, Weihnachtsbäume, von Katar finanzierter Profifussball in Eupen, usw.
Wenn Bürger bereit sind, (viel) Geld für Böller auszugeben, muss diesen Bürgern ein Feuerwerk doch wohl viel bedeuten.
Eine freie demokratische Gesellschaft sollte sich nicht anmaßen, die Sinnhaftigkeit als Kriterium für die Gewährung von "Vergnügungen" zugrundezulegen.
@G. Schmitz. Ich habe nicht geschrieben 'sinnloses Vergnügen', sondern: sinnloses "Vergnügen".
@Bernard Ramscheid,
Wollten Sie sich mit dieser Haarspalterei um die Beantwortung meiner Frage, wer für alle verbindlich über Sinn und Unsinn von Vergnügungen befinden soll, drücken?
Eine Antwort ist insofern geschuldet, da Sie es sind, der sich anmaßt aufgrund seiner Definition von Sinnhaftigkeit gleich eine ganze Region (Eifelgemeinden) als "zurückgeblieben" zu beleidigen.
Mit Verboten ist das so eine Sache. Ein Feuerwerk symbolisiert das Ende des Jahres und den Neuanfang des neuen Jahren. Einmal im Jahr sollte man den Menschen diese Freiheiten lassen. Jeder Tierbesitzer muss sich halt auf diese Situation einstellen (wir haben auch Tiere). Dann müssen auch alle anderen Events im Laufe des Jahres verboten werden (Motorsport, Fussball in der Nachbarschaf....). Wir haben erst die C-Zeit mit vielen Verboten und Restriktionen hinter uns.
Wer sich für frei hält, weil er Knallkörper zünden darf, hat den Begriff der Freiheit nicht verstanden und darf, soviel Freiheit nehme ich mir jetzt, als arme Wurst bezeichnet werden.
@Marcel Schmetz,
Auf den ersten Blick klingt Ihr Kommentar harmlos, aber bei
genauerer Betrachtung verrät er ein bedenkliches Freiheitsverständnis. Sie erinnern mich an all diejenigen, die den "Masken-" und "Impfverweigerern" in Coronazeiten auch einen falsch verstandenen Freiheitsbegriff vorwarfen.
Was haben nun Masken, Impfungen und Böller gemeinsam? Sie sind allesamt "Spaltpilze", will sagen, dass sie von den Menschen diametral unterschiedlich, von radikaler Zustimmung bis radikaler Ablehnung, betrachtet werden. Da gibt es nichts zu bedauern, das ist völlig in Ordnung. Wenn jedoch die einen in dem Maße von ihrer Meinung eingenommen sind und tatsächlich glauben, ihre Haltung wäre die moralisch überlegene, ohne dass sie in der Lage wären, dies mit Sachargumenten zu untermauern, und zudem glauben Andersdenkende beschimpfen ("zurückgeblieben", "arme Wurst",...) bzw. einschränken zu dürfen, ja dann ist Freiheit tatsächlich bedroht.
Derjenige, der einen Anspruch auf Freiheit ausschließlich für das, was IHM bedeutsam scheint, zugestehen möchte, hat tatsächlich nichts von Freiheit verstanden.
Ich hatte bis vor 5 Jahren einen Mops, der aber immer das Feuerwerk, sowie auch sämtliche Gewitter verpennt hatte. Genauso der Boxer und die Französische Bulldogge, die ich davor hatte. Vor 45 Jahre hatte ich einen Malinois. Die ging sich schon Stunden vor einem Gewitter unterm Sofa verstecken. Also nicht alle Hunde haben Angst vor Feuerwerk. Bei Katzen ist auch schonmal eine die es egal ist. Aber Wildtiere und Vögel können solche Angst bekommen, dass sie panisch werden, und über Straßen und Bahngleise jagen.
Auch wenn es Hunde gibt, die keine Wirkung auf Böller zeigen, bin ich trotzdem dafür , weniger Feuerwerk zu machen und dafür etwas besser zu feiern.
Oder das Geld lieber für Tierheime zu spenden. Die sind seit Abklingzeit von Corona sowieso total überfüllt.