Für viele Berufspendler und Vennausflügler hat sich die vorzeitige Freigabe der N676 zwischen Sourbrodt und Mont Rigi angefühlt wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Dabei hatte das Bauunternehmen letzte Woche noch diesen Freitag als Stichtag ausgemacht.
Die schlechte Witterung führte aber dazu, dass die Baustelle etwas früher in die Weihnachtsferien durfte. Das freut auch den Weismeser Bürgermeister Daniel Stoffels und vor allem die anliegenden Betriebe.
Gerade auf Höhe des Naturparkzentrums Botrange bekommen die Verkehrsteilnehmer nun einen guten Eindruck vom "Vorher" und "fast so gut wie Nachher". Am Ende soll das ganze Stück zwischen Mont Rigi und Sourbrodt so aussehen wie der schon im Sommer fertiggestellte Abschnitt bis zum Signal de Botrange.
Hohes Venn und Tourismus
Neben dem schon vorhandenen neuen Kreisverkehr und weiteren Verkehrsberuhigungsmaßnahmen am Ortseingang von Sourbrodt setzt Daniel Stoffels vor allem auf die verbreiterte Wegführung Richtung Venn mit Radwegen an beiden Seiten.
Darin sieht er einen Baustein für eine verträglichere Verkehrsnutzung des Hohen Venns - auch wenn aus dem Label "Nationalpark" nichts geworden ist. Die konsequente Besucherlenkung über Sammelparkplätze habe sich schon an anderer Stelle bewährt so wie im Bayehon-Tal, sagt Stoffels.
Bestätigt fühlt sich der Bürgermeister durch die vielen Radfahrer, die den neu gestalteten Parkplatz am Signal de Botrange aufsuchen.
Die richtigen Stressmomente stehen im Hohen Venn eh im Winter an, wenn die verschneite Landschaft für besonders viele Tagestouristen sorgt. Die bisherigen Erfahrungen am letzten und vorletzten Wochenende waren nach Angaben von Stoffels positiv, auch dank der nötigen Vorkehrungen. So seien die Behörden auch für einen möglichen Ansturm gerüstet, falls es dann mal richtig viel schneit.
Erst einmal gibt es aber auch für die Ortschaften, über die seit einigen Monaten der umgeleitete Vennverkehr läuft, Zeit zum Durchatmen.
Ampelsystem
Und wie geht es nun weiter? Selbst wenn nach den Weihnachtsferien die Arbeit in den Monaten Januar und Februar wieder aufgenommen werden sollte, wird der Verkehr dann per Ampel geregelt. Erst im Frühjahr steht dann wieder eine mehrwöchige Vollsperrung an.
Alle Anlieger und Verkehrsteilnehmer bittet Daniel Stoffels also noch um etwas Geduld. Immerhin seien hier dann rund sechs Millionen Euro investiert worden. Und dann werde sich auch der ganze Ärger gelohnt haben.
Stephan Pesch