Beim Roten Kreuz in Verviers herrscht in diesen Tagen Hochbetrieb. Die Menschen kommen für eine heiße Suppe und ein wenig Wärme. Wie dieser Obdachlose, der draußen schläft. Morgens hier frühstücken zu können, sagt er, ist für alle Menschen, die in Armut leben, eine große Hilfe. Es gibt viele, denen aufgrund der Krise schon ein Frühstück weiter hilft.
In der Küche sind die Ehrenamtlichen am Werk. Anna kümmert sich um die Suppe. Acht Sorten Gemüse sind in der Suppe, Kürbis, Tomaten, Erbsen und Möhren, Porree und andere Gemüsesorten. Eine komplette Mahlzeit mit Suppe, Brot und Nachtisch kostet 20 Cent.
Lucienne kommt regelmäßig zum Roten Kreuz. Um sich zu ernähren, aber nicht nur: "Ich komme, um Gesellschaft zu haben, zu reden und ein bisschen Spaß zu haben."
Wenn dann noch der Weihnachtsmann höchstpersönlich mit seinen Geschenken kommt, geht den Menschen das Herz auf. Als Geschenke gibt es Rucksäcke, Mützen und Handschuhe. Ihm ist es wichtig, mit den Menschen zu reden oder zu singen. "Und ich gebe ihnen meinen Lebenssatz, den auch mein Freund der Heilige Nikolaus teilt: Das Glück, das man hat, kommt von dem Glück, das man gibt."
Die Not ist groß und innerhalb eines Jahres ist die Zahl der Menschen, die das Rote Kreuz aufsuchen, um zehn Prozent gestiegen. "Für die Obdachlosen ist die Situation schwierig", sagt André Rouffart, Präsident der Einrichtung in Verviers. "Ich mache mir sogar Sorgen um einige von ihnen. In den letzten Wochen habe ich drei von ihnen kennengelernt. Zwei leben im Parc de l'Harmonie, einer unter der Autobahnbrücke. Leider habe ich seit einer Woche nichts mehr von ihnen gehört."
Mit den Minustemperaturen, den hohen Energiepreisen und der Inflation steigt der Bedarf der Notbedürftigen. Das Rote Kreuz schlägt Alarm. Es appelliert an die Großzügigkeit der Menschen und fordert mehr Unterstützung von der Politik.
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