"Die Regierung hat sich heute noch mal zusammengesetzt und hat entschieden, das Urteil der Jury zu bestätigen. Das heißt, das Hohe Venn ist leider nicht dabei. Die Gewinner sind der Nationalpark Entre-Sambre-et-Meuse und die Vallée de la Samois", erklärt Anne Kelleter.
Die Ecolo-Regionalabgeordnete hat das Projekt "Hohes Venn" mit gestaltet. Vier Kandidaten hatten sich für die Anerkennung beworben. Der Nationalpark Entre-Sambre-et-Meuse bietet drei verschiedene geografische Zonen. Der Nationalpark Vallée de la Samois hat sein Projekt um eine Zusammenarbeit mit WWF-Belgien erarbeitet. Die beiden Projekte werden jetzt also die beiden ersten Nationalparks der Wallonie. Der einzige Nationalpark des Landes war bislang "Hoge Kempen" in Flandern.
Das Hohe Venn hätte das Siegel und die damit verbundenen Gelder gut gebrauchen können. "Eine Entscheidung für das Hohe Venn wäre ein großer Fortschritt gewesen", so Kelleter. "Die Touristenströme hätten besser gelenkt werden können. Es ist auch das, was das Venn momentan am meisten braucht. Jeder, der hier wohnt, weiß, wie wichtig das für das Hohe Venn ist."
Auch wenn es diesmal nicht geklappt hat, so ist die Erarbeitung des Projektes nicht umsonst gewesen. Unter anderem gibt es 250.000 Euro für die Umsetzung des vorgestellten Projektes, zusätzlich zu bereits 250.000 Euro, die es für die Erarbeitung des Projektes gab. Auch DG-Tourismusministerin Isabelle Weykmans hat bereits angekündigt, einige der Ideen des Projekts dennoch teilweise umsetzen zu wollen.
"Hier haben sich wirklich Leute an einen Tisch gesetzt, die das vorher nie oder selten getan haben. Durch dieses Projekt konnten die deutschsprachigen und französischsprachigen Gemeinden ihre Beziehungen wesentlich verbessern. Ich hoffe, dass auch wenn 13 Millionen Euro hier in die Region kommen, die guten Beziehungen weiter ausgebaut werden. Auch zwischen Forstbehörden und Gemeinden oder der Provinz und den Gemeinden hier in der Region. Die ganze Dynamik war etwas sehr Positives."
In Zukunft ist es möglich, dass wir doch noch über den Nationalpark "Hohes Venn" reden. Bei einem möglichen zukünftigen Anlauf wird die jetzige Vorarbeit von Nutzen sein.
Christoph Heeren
Lasst das Venn in Ruhe. Man muss nicht jeden Flecken touristisch vermarkten. Die Politik sollte sich um die Aufwertung der Innenstädte sorgen. Die einzigartige Natur des Venns würde es ihr danken.
"Lasst das Venn in Ruhe". Voll einverstanden. Trotzdem war es ja klar dass die WR wallonische Projekte bevorzugen würde.