Großer Bahnhof oder besser gesagt große freudige Aufregung in den Gärten des Thiniheid in Stembert, einem Zentrum für Menschen mit geistiger Einschränkung. Mit dabei: Die Mitglieder eines Keramikateliers einer Tagesstätte aus Membach. "Sie haben ihre Figuren mit einer sogenannten Vagner-Erde geformt. Sie haben sich ein bisschen von ihrem Besuch im Tierpark Paradisio inspirieren lassen, wo sie viele Tiere gesehen haben. Es ist ein schönes Projekt und wir sind wirklich stolz auf sie", sagt die Betreuerin Valérie Neuray.
Jeder ist jedenfalls auf seine ganz persönliche Art motiviert. "Ich mache gerne Kugeln. Warum? Weil ich gerne fertig bin. Und wir machen was gemeinsam", sagt ein Teilnehmer. Ein anderer freut sich, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen: "Mit Erde zu arbeiten, zeigt, dass wir in der Lage sind, wie jeder andere zu arbeiten."
Das Hauptwerk des Tages ist ein Bär. Sein Transport hat den Betreuern ein wenig Kopfzerbrechen beschert. "Wir hatten Angst, ihn bis hierhin zu transportieren. Unsere Sorge war, dass er beim Transport zerbricht. Aber er ist gut angekommen", erklärt ein Teilnehmer. Immerhin ist mehr als zwei Monate an dem Bär gearbeitet worden. Da soll auf der Zielgeraden nichts schief gehen.
Die Ofenform ist eine althergebrachte Methode zum Brennen von Keramik, wie die Betreuerin Marine Delhaye erklärt. "Die Herausforderung ist, die richtige Temperatur zu erreichen. Aber letztendlich geht es darum, die Stücke in einem großen Feuer zu brennen." Dabei wird die Temperatur langsam erhöht.
Die Kunstwerke haben inzwischen ihren Platz in den Tagesstätten erhalten. Eine bleibende Erinnerung.
vedia/mz