70.000 Flüge pro Jahr - das hatten die Betreiber von Liège Airport in ihrem jüngsten Business Plan angestrebt. Jetzt macht ihnen die Wallonische Region einen Strich durch die Rechnung. Maximal 50.000 Starts und Landungen pro Jahr sieht die neue Betriebsgenehmigung vor.
Inakzeptabel, sagt der Verwaltungsratsvorsitzende Marc Renouprez. Unter diesen Auflagen könnten weder der Flughafen noch ansässige Fluggesellschaften ihren Betrieb in Lüttich aufrechterhalten. Dadurch würden 5.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze gefährdet, so Renouprez.
Auch die Zahl der Nachtflüge wird durch eine Quote begrenzt und muss im Laufe der Jahre verringert werden. Damit sei Liège Airport nicht überlebensfähig, so der Verwaltungsratsvorsitzende Marc Renouprez. "Alles was Expressfracht und Internethandel ist, beruht darauf. Abends wird die Ware angeliefert und am nächsten Morgen anderswo ausgeliefert. Und deswegen muss man nachts fliegen. So ist es auch bei den Maschinen, die aus Asien oder den USA kommen. Sie fliegen abends in ihren Heimatflughäfen ab und einige kommen in der Nacht in Europa an. Zum Beispiel, um am frühen Morgen die Märkte zu beliefern."
Auch die Lärmbelästigung durch den Flugverkehr soll durch strengere Auflagen eingedämmt werden. Der Zeitplan sei zu eng, argumentieren die Betreiber: "Man muss die technologischen Entwicklungen in der Luftfahrt und bei den Fluggesellschaften berücksichtigen. Die vorgesehenen Auflagen zur Lärmeindämmung sind nicht haltbar. Auch das wird zu einem Weggang von Fluggesellschaften führen."
Nach dem Einspruch will Liège Airport nun Gegenvorschläge zu den neuen Betriebsbedingungen vorlegen. Die aktuelle Genehmigung läuft im Januar aus. Bis dahin muss die Wallonische Region eine Entscheidung getroffen haben.
Michaela Brück