"Aus Visionen Zukunft machen" - unter diesem Motto blickt die PFF nach vorne. Die PFF sei eine Partei der Perspektiven und Vorschläge, machte der Vorsitzende Gregor Freches direkt zu Beginn deutlich. Vor allem in den Bereichen Beschäftigung und Bildung wollen die Liberalen Akzente setzen und blicken dabei in den Süden der DG.
Denn dort fordern sie eine Modernisierung des Bildungsstandortes St. Vith und appellieren an alle Träger, zusammenzuarbeiten. "Denn die Zeit ist davon gelaufen", so Gregor Freches. "Wir müssen heute mit Zinsen leben, die weit über dem Zinssatz sind von vor einigen Jahren. Damals redeten wir von Negativzinsen, oder praktisch Null-Prozent-Zinsen, heute sind wir bei zweieinhalb, drei Prozent. Dadurch werden die Projekte teurer. Und jedes Jahr, was verstreicht, ist ein Jahr, welches unseren Jugendlichen, die dort zur Schule gehen, verloren geht."
Ganz im Sinne des lebenslangen Lernens möchte die PFF Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bündeln. Nicht nur Weiterbildungsangebote für Unternehmen - auch die Feuerwehrausbildung oder landwirtschaftliche Weiterbildungsmöglichkeiten sollen zentralisiert werden, zusätzlich zu den Angeboten, die aktuell das Arbeitsamt macht. Das alles soll über das IAWM geschehen. "Es wäre ein zentraler Anlaufpunkt, wo man nur mit einem Akteur zu tun hätte. Wo man auch die Infrastruktur bündeln könnte, die Ausbildungsmöglichkeiten bündeln könnte, von Maschinenpark bis Infrastruktur, und so weiter."
Das alles, um dem Fachkräftemangel so gut wie möglich entgegenzuwirken. Und vielleicht das Handwerk für bestimmte Gruppen interessanter zu machen. Evelyn Jadin sähe gerne mehr Frauen im Handwerk und hofft auf erfolgreiche Sensibilisierungsarbeit. "Warum bis zu den Schnupperwochen in den Sekundarschulen warten? Direkt in der Grundschule damit anfangen, damit man wieder die Möglichkeiten mit in die Familie nimmt."
Doch die PFF denkt auch an den aktuellen Kontext und möchte im Rahmen steigender Energiepreise vor allem die Unternehmen entlasten. Hierzu soll bald eine Resolution ins Parlament gebracht werden. Die fordert von der Europäischen Union eine Entkopplung der Strom- und Gaspreise. Auf föderaler Ebene sollen alle verfügbaren Atomkraftwerke am Netz bleiben. Hinzu kommt ein weiterer Punkt: "Nämlich die Stromtransportpreise in der Wallonie vereinheitlichen. Und zusätzlich noch andere Maßnahmen treffen. Ich denke da unter anderem an die Möglichkeit für Unternehmen, ihre Kredittilgungen auszusetzen, ihre Kapitalrückzahlungen auszusetzen."
Doch nicht nur über die Resolution möchte die PFF Druck machen. Schließlich führen die liberalen Drähte direkt in die wallonische und föderale Regierung. "Wir sind schon in Gesprächen mit den Kollegen in der Wallonie und in Brüssel. Und das zeigt auch nochmal, wie eng wir vernetzt sind mit der MR", so Gregor Freches. "Das zeigt auch, dass wir unsere Ansprechpartner dort haben und Lobbyarbeit für die DG dort machen. Auf dem Gebiet der Wallonie vertritt Christine Mauel unsere Farben. Aber der direkte Draht zu unseren Ministern ist absolut wichtig."
Die PFF setzt sich weiterhin für einen attraktiven Wirtschaftsstandort DG ein. Der Glasfaserausbau soll das noch einmal unterstreichen. Gregor Freches verteidigte auch einmal mehr die Digitalisierungspolitik der Regierung. "Allen Unkenrufen der Opposition möchte ich entgegnen, dass die Digitalisierung ein Querschnittsthema ist. Auch wenn es nicht in unseren Zuständigkeitsbereich fällt, dann müssen wir hier weiter investieren. Denn es ist wichtig für unseren Lebensstandort, aber auch für unseren Wirtschaftsstandort."
Andreas Lejeune