Seit einigen Tagen hat ein neuer Chefredakteur im GrenzEcho die Zügel übernommen: Der 43-jähriger Christian Schmitz stammt aus Grüfflingen und kennt sich im ostbelgischen Geschehen gut aus.
2003 schrieb er zum ersten Mal als freier Mitarbeiter für die Redaktion, wurde zwei Jahre später fester Redakteur für den Sport und wechselte im Frühjahr 2008 in die politische Redaktion.
Als neuer Redaktionsleiter tritt er das Erbe von Oswald Schröder an. "Man tritt in große Fußstapfen, ich freue mich auf die neue Aufgabe. Oswald hat ja sehr viele Akzente gesetzt in Sachen Kommentar und Meinung. Das wollen wir auf etwas breitere Schultern legen und alle Mitglieder der Redaktion daran teilhaben lassen. Das wird eine Aufgabe sein, aber auch vieles weitere mehr."
Die Zeitung will weiterhin zweigleisig fahren. Einerseits gilt es, die Printzeitung nicht zu vernachlässigen, andererseits soll der Online-Bereich unter anderem mit Bewegtbildern, sprich Videos und interaktiven Elementen vorangetrieben werden.
Wie für alle Printmedien ist es auch für das GrenzEcho keine leichte Aufgabe, im digitalen Zeitalter zu bestehen. "Es ist sehr schwer: Die Herausforderung ist riesengroß, aber wir müssen uns dieser Herausforderung stellen. Wir haben ja gar keine andere Wahl. In Ostbelgien ist die Sache schon ein bisschen anders, denn ich denke, die Printzeitung, die jeder jeden Tag lesen möchte, ist immer noch sehr wichtig und das dürfen wir nicht vernachlässigen."
Christian Schmitz, der zuvor Chef vom Dienst und stellvertretender Chefredakteur war, ist Journalist durch und durch. "Freude an dem Job macht der Austausch mit den Menschen, dass man immer wieder neue Menschen trifft, Menschen, die sich mit gewissen Dingen beschäftigen. Freude macht mir aber auch die Zusammenarbeit mit den Redaktionskollegen. Sie sind sehr engagiert und das macht mir Freude an meinem Job."
Der neue Chefredakteur weiß aber auch, wie sehr die tägliche Produktion von außen unter die Lupe genommen wird "Der Kritik muss man sich eben stellen. Sie kommt ja nicht von ungefähr, diese Kritik, dass man vielleicht nicht mehr die Probleme der Menschen aufgreift oder dass man der Politik zu sehr hinterherläuft, die Sprache der Menschen nicht mehr spricht - all dem muss man sich stellen und mit guter journalistischer Arbeit begegnen."
Abgesehen von der Corona-Pandemie habe Christian Schmitz aber insgesamt den Eindruck, dass es in den letzten Jahren mehr Zuspruch als Kritik gab. Deshalb werde das GrenzEcho auch weiterhin darauf setzen, die lokalen und regionalen Inhalte zu stärken und gleichzeitig der Digitalisierung Rechnung tragen.
Chantal Delhez
O. Schröder hat in Sachen Kommentar und Meinung m.E. nicht “sehr viele Akzente gesetzt”, er hat die Meinungsvielfalt in der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung durch seine Monopolisierung der Leitartikel im GE in den vergangenen Jahren quasi abgeschafft.
Von dem jegliche journalistische Objektivität und Sorgfaltspflicht vermissen lassenden Kampagnen-Journalismus und seinen inhaltlichen Verirrungen bei zentralen gesellschaftlichen Themen der letzten Jahre ganz zu schweigen. Stichwort: Corona, Hochwasser und “Putins Hilferuf”.
Auch der Umgang mit der Meinung seiner Leser war/ist - vorsichtig umschrieben - im GE eine Frechheit.
Dem neuen Chefredakteur ist zu wünschen, dass er zumindest diese Baustellen erfolgreich wird schließen können.
Dass er die redaktionelle Meinungsvielfalt auf “breitere Schultern” legen möchte, zeugt davon, dass er die Rolle des GE als Informations- und Meinungsbildungsquelle wieder… vom schröder’schen Kopf auf die Füße stellen will.
Dazu und zu der neuen Aufgabe und Verantwortung alles Gute!
Herr Leonard.
Sie hoffen also, dass aus dem Grenz-Echo ein Amtsblatt der DG Regierung wird ? Schön politisch korrekt, immer das Fähnchen im Wind der Regierung haltend, nie unbequem ? Oder wie kann ich Sie verstehen ?
Ich habe mein GE Abonnement vor einiger Zeit storniert. Auf die Nachfrage des GE warum habe ich folgendes geschrieben:
„Der Grund liegt hauptsächlich bei Ihrem Chefredakteur. Nicht das ich diesem nicht seine eigene Meinung zustehe, doch ist es mir unmöglich weiter eine Zeitung zu abonnieren bei der der Chefredakteur die Meinungen, die seiner eigenen widersprechen, zensiert, indem er Leserbriefe oder Kommentare nicht veröffentlicht.
Der Herr Schröder ist ein Russen- und ein Putinfreund und zeigt dies nicht nur, was auch sein gutes Recht ist, sondern verbreitet dazu noch Fake News und Geschichtsklitterung. Ein solches Verhalten eines Journalisten, bzw. eines Chefredakteurs ist mir unerträglich und ich weigere mich ein Medium welches solches Vorgehen betreibt auch nur mit einem Cent-Beitrag zu unterstützen.“
Die DG Politiker haben da weniger Bedenken.