Der Formel 1-Rennkalender entwickelt sich weiter. Neue Rennen und Rennorte wurden in den letzten Jahren aufgenommen. Der Geschäftsführer der Formula One Group, Stefano Domenicali, sagt dazu in De Standaard, es kommt auf das richtige Gleichgewicht an. Ein Drittel der Rennen soll in Zukunft in Europa stattfinden, ein Drittel in Fernost und ein weiteres Drittel in Amerika und dem Nahen Osten. Mehrere Länder, wie zum Beispiel Süd-Afrika und China, stehen bereits Schlange, um Formel 1-Rennen auszutragen.
Steigender Konkurrenzdruck
„Ein spannendes Rennen alleine reicht nicht mehr“, sagt Vanessa Maes, Direktorin des Spa Grand Prix. Es wird also ein Spektakel nach amerikanischer Art geben. Dazu passt auch, dass das amerikanische Unternehmen Liberty Media die Formel 1 Gruppe 2016 gekauft hat. An diesem Wochenende wird es neben dem Rennen auch DJs geben und Spitzenköche sollen für die Verpflegung sorgen. Schätzungsweise 490 Millionen Menschen werden das Rennen am Sonntag verfolgen.
Kosten-Nutzen-Bilanz nicht eindeutig
Die eine finden, dass ein Formel 1-Rennen in der Region einen lohnenswerte Sache ist, andere würden sich wahrscheinlich freuen, wenn die Formel 1-Fahrer nicht zurückkehren würden. La Libre hat versucht zu verstehen, welche Zahlen mit dem Rennen verbunden sind. Da gibt es eine Studie, die sich den Grand Prix von 2019 angeschaut hat. Etwa 30 Millionen Euro sind da auf den belgischen Staat entfallen, 20 Millionen sind dann noch einmal in der Wallonie geblieben. Die meisten der Einnahmen entstehen durch Hotelübernachtungen und Restauration.
Gleichzeitig muss die Wallonische Region auch regelmäßig für die Formel 1 tief in die Tasche greifen. Auch in diesem Jahr hat sie noch sieben Millionen Euro in die Infrastruktur der Strecke investiert. Am Ende kommt La Libre zu dem Schluss, dass es gar nicht so einfach ist, Kosten und Nutzen des Formel-1-Rennens herauszufinden.
Spannender Grand Prix
Wenn man das ganze Getöse außerhalb ausblendet, dann bleibt die Besonderheit der Rennstrecke übrig. Da verwundert es nicht, dass die Fahrer ins Schwärmen geraten. Hier können sie zeigen, was sie wirklich draufhaben, findet auch Vanessa Maes. In Spa passiere immer etwas.
Und selbst wenn das Rennen nicht spannend werden sollte: Dann kann man immer noch mitfiebern, ob die Formel nach Belgien zurückkehrt. Am Sonntag endet der Vertrag zwischen der Formel 1 und der Rennstrecke.
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