Eine Live-Sendung bringt Festivalstimmung nach Hause zu den Menschen, die nicht am Ort des Geschehens dabei sein können. Mittendrin im Trakasspa war auch BRF-Kollegin Melanie Ganser, die sich vor sechs Jahren zusammen mit der damaligen Kollegin Anne Kelleter in den Kopf gesetzt hatte, eine Sendung für elektronische Musik ins Leben zu rufen.
Doch das war gar nicht so einfach, erinnert sie sich. "Das war keine Selbstverständlichkeit damals. Wir mussten Überzeugungsarbeit beim Verwaltungsrat leisten, mit Probesendungen und mehreren Treffen, bis es endlich so weit war."
"Elektronische Musik gab es in der Form noch nicht auf BRF1. Das war damals etwas Neues, das wir uns doch ein bisschen haben erkämpfen müssen. Jetzt sind wir 300 Folgen weiter, und man kann sich das kaum noch aus dem BRF-Programm wegdenken."
Techno, House oder Drum and Bass: Die Sendung BPM läuft jeden Samstagabend auf BRF1, bei der Fans von elektronischer Musik voll auf ihre Kosten kommen. Gesendet werden hauptsächlich Sets von DJs aus Ostbelgien, aber auch darüber hinaus.
Wichtig war es den Machern, die Musikrichtung einfach anzubieten - egal, ob die Fans jung oder jung geblieben sind. "Klar, wir haben die Sendung damals mit der Intention gemacht, eine Sendung für ein etwas jüngeres Publikum zu bieten. Aber Techno ist ja keine Erfindung aus den 2000er Jahren. Das gab es ja schon in den 80er und 90ern. Wir haben nicht nur ein junges Publikum. Das ist auch was für ein älteres Publikum."
Von Anfang an hat BPM Unterstützung von der Eifeler Booking-Agentur Strange Agency erhalten, die BPM regelmäßig mit Sets von DJs aus ihren Reihen versorgt. Markus Königs und Frank Güsting bereuen dies nicht. "Als die Nachricht kam, dass der BRF mit einer Sendung für elektronische Musik an den Start ging, hat uns das natürlich sehr gefreut. Da sind wir direkt mit am Start gewesen und haben Sets aufgenommen", sagt Königs. Güsting fügt hinzu: "Bis dahin hatte der BRF ein ziemlich verstaubtes Image. Durch Melanie und Anne ist das aber schnell verschwunden. Seitdem sind wir auch gerne dabei."
Daniel Claessen - alias DJ Alien Dee - hat wie die beiden auch auf dem Trakasspa-Festival aufgelegt. Er war bei der allerersten BPM-Sendung als Eisbrecher dabei. "Als wir damals angefangen haben, war ich ganz nervös. Davor gab es einen regen Ideenaustausch und Konzeptideen. Dass wir irgendwann 300 Sendungen schaffen, da bin ich selbst baff. Schön!"
Das Ganze ist damals als eine Art Experiment gestartet. Mittlerweile hat sich BPM aber fest etabliert. Und wer weiß, wer bis zur 1.000 Sendung alles dabei sein wird. Daniel Claessen hat dazu einen heißen Tipp. "Jedem, der diese Musik mag und zu Hause selbst auflegt, rate ich: Schickt mal ein Set ein. So haben wir damals auch angefangen."
Manuel Zimmermann