Den Auftakt machen Kelmis am 12. Mai und Crombach am 2. Juni. Insgesamt sind 50 Ortstermine geplant, in einem möglichst lockeren Rahmen, wie Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz unterstreicht: "Sicherlich werden wir dann auch erfahren, was den Menschen so richtig unter den Fingernägeln brennt und wovon sie erwarten, dass sich die Politik dann intensiver damit beschäftigt."
"Ort schaf(f)t Ostbelgien"
Unter dem Motto "Ort schaf(f)t Ostbelgien" sind örtliche Vereine und Organisationen eingeladen, an dem Austausch teilzunehmen, er richtet sich aber an jeden: „Es wird auch jeweils im Vorfeld eine kleine Straßenumfrage gegeben haben: Was haben die Leute zum Beispiel in Kelmis oder in Crombach gesagt? Darüber fangen wir dann an auszutauschen.“
Es sei "auch Politik da", so Lambertz, "aber es ist keine politische Veranstaltung in dem Sinne, dass da Politiker hinkommen und versuchen, irgendetwas zu predigen und Leute von etwas zu überzeugen. Wenn die Politiker da sind, ist es vor allem um zuzuhören und um zu antworten, wenn Fragen aufgeworfen werden.“
Was hat die Autonomie gebracht?
Was und worüber bei diesen Treffen ausgetauscht wird soll zusammengetragen und ausgewertet werden: "Das soll auch dabei helfen, in Zukunft besser zu arbeiten", sagt der Parlamentspräsident. "Wir werden, das kann ich ganz formell versprechen, jede Idee, die auf den Tisch kommt, zur Kenntnis nehmen, dann versuchen, das in eine gesamte Runde hinein zu bringen und schauen: Was sind die prioritären Wünsche, die Menschen aus Ostbelgien formuliert haben? Und was soll von der Politik aufgegriffen und umgesetzt werden.“
Natürlich könne nicht erwartet werden, "dass alles, was gesagt wird, übermorgen Wirklichkeit ist. Aber zumindest lässt sich eine solche Runde als eine wunderbare Quelle für zukünftiges Handeln nutzen.“
Schwerpunkt sei die örtliche Dimension. "Wir wollen nicht über die Staatsreform diskutieren oder Europa - da gäbe es viel zu sagen, aber wir möchten bei dieser Runde vor allem auf die Frage eingehen: Was haben 50 Jahre Deutschsprachige Gemeinschaft den Menschen in der jeweiligen Ortschaft, in Kelmis oder Crombach oder wo auch immer wir sein werden, gebracht? Und wie kann diese Gemeinschaft dazu beitragen, dass sich die Lebensbedingungen dort verbessern?
Stephan Pesch