"Die Zusammenarbeit läuft hervorragend", so das erste Urteil von Yves De Sy, neuer Standortleiter des ZAWM in St. Vith. Über 20 Jahre unterrichtete er als externer Lehrer am ZAWM in Eupen, nun der Wechsel in den Süden. "In totaler Zusammenarbeit mit dem Standort in Eupen. Weil wir nun ein Zentrum sind und das auch in der Philosophie so haben wollen, dass wir als ein einziges Zentrum auftreten können. Als Standortleiter stehe ich dann natürlich Garant für die gesamte Organisation, die hier in St. Vith stattfinden wird."
Dort hat es seitdem personelle Änderungen gegeben. In der aktuellen Phase gehe es darum, sich neu zu organisieren und zu strukturieren, so Yves De Sy - parallel zur neuen Zukunftsausrichtung, die sich das ZAWM vorgenommen hat - mit nur noch einem Verwaltungsrat und einer Direktion.
Die Direktion möchte die duale Ausbildung noch einmal weiter denken. "Wir haben in der Vergangenheit schon daran gearbeitet, wie wir diesen Prozess pädagogisch unterstützen können, wie wir Theorie und Praxis verknüpfen können. Wir haben uns jetzt zum Ziel gesetzt, auch pädagogisch unsere Arbeit zu hinterfragen. Das ist das Projekt, das wir nächstes Jahr anfangen wollen, um auch da neue Entwicklungen in unsere Arbeit aufzunehmen", so der ZAWM-Direktor Thomas Pankert.
Weiterbildungsangebot gemeinsam organisieren
Die Philosophien der beiden Standorte sollen sich angleichen. So soll beispielsweise das Weiterbildungsangebot gemeinsam erarbeitet und organisiert werden. Der Bedarf soll dann entscheiden, wo die Weiterbildungen stattfinden. Hinzu kommt eine Pilotgruppe mit Vertretern beider Standorte, die das ZAWM zukunftsfähig machen soll.
"Wir haben jetzt ein erstes Treffen gehabt und da haben wir uns kennengelernt und gemeinsam unseren Weg angeschaut, wo es hin soll. Da geht es darum, diese Fusion, die schon auf einem sehr guten Weg ist, zu vereinfachen: verwaltungstechnisch, personaltechnisch. Die Berufsschule auch in eine neue Zukunft zu bringen", sagt die Fachkoordinatorin Einzelhandel, Laura Müller-Krämer.
Technologiecampus
Mit der eigenen Zukunft muss sich auch der Standort St. Vith auseinandersetzen. Über den geplanten Technologiecampus möchte die Regierung Ende Mai Neuigkeiten verkünden. Bis dahin findet der Unterricht in St. Vith weiter in entlegenen Klassenräumen statt. "Unsere Klassen sind alle aufgeteilt. Die werden auch nach einem Klassenplan belegt. Es gibt aber trotzdem verschiedene Klassen, bei denen wir sagen 'Das ist die Einzelhandelsklasse' oder 'Das ist die Schreinerklasse'. Aber in diesen Klassen werden auch die Allgemeinkundeunterrichte unterrichtet", erklärt Laura Müller-Krämer.
Auch die Büros der Personalmitglieder sind noch verteilt, es gibt kein gemeinsames Zentrum. Hier wünscht sich die neu aufgestellte Equipe eine Empfangs- und Pausenhalle für Lehrer und Schüler. Seitdem die KFZ-Abteilung nach Eupen verlegt wurde, wäre genügend Platz dafür in der ehemaligen KFZ-Halle. Geht es nach den Mitarbeitern vor Ort, soll das Projekt im September starten. Es herrscht Aufbruchstimmung im ZAWM und seinen Standorten. An Vorsätzen für die Zukunft mangelt es schonmal nicht.
Andreas Lejeune