Schwarz und Weiß kennzeichnen das Krankenhauses Mont Légia. Als Erinnerung an den Kohlebergbau, der früher auf dem Gelände im Nordwesten von Lüttich stattgefunden hat. Drei ehemalige Lütticher Krankenhausstandorte sind seit 2020 hier vereint - und sind doch nur ein Teil des Gesundheitsnetzwerks Move, zu dem auch die beiden deutschsprachigen Krankenhäuser gehören.
Wo liegt das Interesse eines so großen und technologisierten Krankenhauses, mit kleinen Standorten wie Eupen oder St. Vith zusammenzuarbeiten? Ein Blick in das Labor gibt erste Antworten: Bis zu 3.000 Proben werden hier täglich ausgewertet. Nur gut die Hälfte kommt dabei aus dem MontLégia selbst, täglich finden mehrere Transporte zwischen Eupen, St. Vith und Lüttich statt.
Dabei schreitet die Kooperation noch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit voran. Die Laborzusammenarbeit mit St. Vith ist bereits seit fünf Jahren im vollem Gange. Zwischen Eupen und Lüttich müssen Prozesse noch angeglichen werden.
Auch in der Gefäßchirurgie (unité neurovasculaire) versucht das MontLégia, ähnliche Effekte zu erzielen. So hat sich das Lütticher Krankenhaus auf eine bestimmte Behandlungsmethode bei Schlaganfällen spezialisiert. Um die durchzuführen, braucht es eine Mindestzahl an Behandlungen pro Jahr. Die Patienten kommen dabei aus den umliegenden Krankenhäusern nach Lüttich, wo Know-how, Experten und Infrastruktur vereint sind.
Die medizinische Versorgung soll unter solchen Transfers nicht leiden. Dazu passt ein Projekt des Gesundheitsnetzwerks Move - die medizinisch betreuten Transporte. Einmal täglich kommt es zu einem solchen Transfer. Der Service soll zwischen Eupen oder St. Vith und Lüttich in Zukunft kostenlos sein. Die Aufenthalte nach einer Verlegung sollen dabei so kurz wie möglich sein, betonen die Verantwortlichen - und so ablaufen, dass der Patient sich verstanden fühlt und auch verstanden wird.
Das Netzwerk hat bereits Vorkehrungen getroffen. Effizienteres Arbeiten, Behandlungen, die sich angleichen, Spezialisierungen und trotzdem ein Gesundheitsservice, der nah am Bürger ist - so das erklärte Ziel des Netzwerks. Dazu passt auch, dass die Dienstleistungen, die St. Vith und Eupen aktuell anbieten, so aufrecht erhalten werden sollen. Ziele, an denen sich die Arbeit des Netzwerks in Zukunft messen lassen wird.
Andreas Lejeune