Über 55.000 Personen mit Wohnsitz in der Deutschsprachigen Gemeinschaft sind inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus den Zahlen des Covid-19-Impfregisters "Vaccinnet" hervor. Damit sind in Ostbelgien 71 Prozent der Bevölkerung geimpft. 53 Prozent erhielten bislang eine Auffrischungsimpfung.
Haben die Impfzentren vor diesem Hintergrund noch eine Daseinsberechtigung? "Die Quote ist deutlich höher, weil wir hier nicht die Auslandszahlen alle integriert haben. Wenige Leute haben sich hier eintragen lassen, die sich in Deutschland haben impfen lassen", meint Gesundheitsminister Antonios Antoniadis.
"Die Existenz der Impfzelte ist trotzdem berechtigt, da wir sehr bald mit der vierten Dosis anfangen werden zu impfen. Es ist damit zu rechnen, dass es im Herbst passiert und in der Zwischenzeit die Zelte abbauen, das Personal zu entlassen, würde eigentlich mehr Kosten verursachen und die Problematik beinhalten, dass wir nicht rechtzeitig wieder alles parat haben werden, um starten zu können", so Antoniadis weiter.
Die beiden Impfzentren in der DG haben bislang Kosten von einer Million Euro verursacht, hinzu kommen 1,8 Millionen Euro für Personal. Eine Doppelimpfung kostet den Staat rund 105 Euro, davon übernimmt die DG etwas mehr als 31 Euro. Mit dem zweiten Booster, der bald ansteht, kommen weitere Kosten hinzu. Dieser betrifft nicht die Gesamtbevölkerung.
Unterdessen ist auch in Ostbelgien der Impfstoff Novavax angeboten worden, doch der fand sehr wenig Absatz. "Es ist eigentlich marginal wahrgenommen worden. Ich kann die Zahlen jetzt nicht ad hoc nennen. Wir haben eigentlich gehofft, dass sich mehr Leute mit Novovax impfen lassen, da ja als Argument genannt wurde 'wenn ein Totimpfstoff kommt, dann werden wir uns impfen lassen'. Das ist aber nicht so in Frage gekommen, wie das damals gefragt wurde."
In den nächsten Tagen wird im Eupener Impfzentrum ein Gesundheitsstützpunkt für die Menschen aus der Ukraine eröffnet, um die Hausärzte zu entlasten.
Chantal Delhez