Die Flut hielt für die Polizei erst einmal kurzfristige Aufgaben bereit: Evakuierungen, Vermisstensuche, Sichern von Gefahrenzonen, ... Die Aufgaben der Polizei waren vielfältig. In Zusammenarbeit mit den Helfern und Gemeindeverantwortlichen zieht die Polizeizone da aber ein positives Fazit.
Anders sieht es da mit dem zweiten Thema aus, das die Aktualität überschattet hat: die Corona-Pandemie. Die habe nämlich maßgeblich die Bilanzierung der letzten zwei Jahre beeinflusst, wie Zonenchef Daniel Keutgen festhält - "dass wir natürlich durch die Covid-Einschränkungen auch in unserer Polizeiarbeit stark beeinträchtigt worden sind. Wir wurden in vielen Initiativen ausgebremst. Das hatte natürlich auch einen Einfluss auf die Kriminalitätsentwicklung in fast allen Bereichen. Deswegen sage ich, dass die Jahre 2020 und 2021 schwer einzuschätzen sind."
Bereits die allgemeine Kriminalitätsentwicklung zeigte das. Es werden weniger Straftaten registriert. Das Jahr 2021 weist, sowohl im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2014-2019, als auch im Vergleich des Jahres 2021 zu 2020, einen Rückgang auf. Letzterer Rückgang hat allerdings auch mit der Null-Toleranzpolitik bei den Corona-Maßnahmen im Jahr 2020 zu tun. Diese hatte die Straftatbestände in dem Bereich in die Höhe schnellen lassen.
Die Bilanz ist also eine gute. "Die fällt natürlich, was die Fallzahlen angeht, positiv aus. Wir haben sehr niedrige Fallzahlen im Bereich der Wohnungseinbrüche. Bei den Verkehrsunfällen ist auch der Einfluss der Corona-Einschränkungen zu spüren, die hatten einen Einfluss auf das Verkehrsaufkommen. Die Zahlen sind positiv, auch wenn sie etwas höher liegen als 2020. Was die Jugendprävention betrifft müssen wir festhalten, dass das viel Netzwerkarbeit ist. Die ist in der letzten Zeit stark ausgebremst worden."
In der Jugendprävention muss also nachgebessert werden. Das soll nun geschehen, wo der Kontakt zum Bürger wieder vermehrt möglich ist. Außerdem muss in den Bereichen innerfamiliäre Gewalt und Cyberkriminalität nachgebessert werden. Gerade Online-Straftaten haben stark zugenommen. 2021 haben sie sich fast verdreifacht im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie.
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war das neue Polizeigebäude an der Vervierser Straße in Eupen. Die Hoffnungen, die in dieses Projekt gesteckt werden, sind groß. "Die Hoffnung, die damit verbunden ist, ist zunächst einmal, dass die Kolleginnen und Kollegen, die ja im Moment noch schlecht untergebracht sind und dementsprechend schlechte Arbeitsbedingungen gebäudlicher Art vorfinden, in Zukunft ein modernes, gut eingerichtetes Polizeigebäude vorfinden. Und dass wir durch die Zusammenarbeit, die dann stattfindet zwischen den verschiedenen Polizeidiensten auf föderaler und lokaler Ebene, einen Mehrwert in der polizeilichen Dienstleistung erhalten werden."
Einige administrative Punkte sind in dem Bereich schon gewährleistet. Auf föderaler Ebene ist das Projekt genehmigt. Auch das Gelände ist gesichert. Jetzt wird erstmal ein Projektleiter gesucht, der dann den Bau planen und auch durchführen soll. Wann dann der Grundstein gelegt wird, da wollten sich die Beteiligten nicht festlegen.
Christoph Heeren