Im Januar 2021 befand sich das Land im Lockdown. Nur ein Ausflug an die frische Luft war nicht verboten. Für viele bedeutete das: Ab in das verschneite Venn. Doch der Ansturm war so groß, dass es zu Chaos kam. Den Verantwortlichen blieb nur eine Lösung: Das Venn wurde gesperrt.
So etwas sollte nicht noch einmal geschehen. Für den nächsten Winter wollte man vorbereitet sein. Und trotzdem: Am letzten Wochenende wurde das Hohe Venn erneut überrannt.
"Ich denke schon, dass man sich vorbereitet hat. Es sind auch viele Dinge im Hintergrund gelaufen, die man vielleicht nicht so offensichtlich sieht", sagt Sandra De Taeye von der Tourismusagentur Ostbelgien. Die Situation am Wochenende habe man nicht vorhersehen können. "Es ist alles sehr unsicher. Selbst freitags wusste man nicht, ob Schnee fällt, ob der Schnee liegen bleibt und ob Skifahren möglich ist."
Doch was ist seit Januar letzten Jahres geschehen? Die neu gegründete Arbeitsgruppe für "kontrollierten Naturtourismus" wurde ins Leben gerufen. Wichtigstes Ergebnis: Ein neuer Notfallplan für Rettungsaktionen steht. Doch es sollten auch Konzepte her, um den Tourismus besser zu lenken.
"Jeder macht hier seine Arbeit. Und wir versuchen nach besten Möglichkeiten, die Situation unter Kontrolle zu bringen. 1.500 Parkplätze wurden geschaffen - das war das Maximum, was man noch rausholen konnte. Und es steht auch in keinem Verhältnis, neue feste Parkplätze zu bauen oben im Hohen Venn für die zwei bis drei Mal, wo das passiert", so Sandra De Taeye.
Von "Chaos" sprach das Tourismusbüro in Weismes. Lange Staus bildeten sich und die Parkplätze waren schon am Morgen dicht. Ausweichparkplätze seien nicht ausgeschildert gewesen und die falschen Straßenabschnitte vom Schnee geräumt worden, berichtet die Polizei von Stavelot-Malmedy. Die Polizei war nur mit zwei Mannschaften vor Ort und schlichtweg mit der Situation überfordert. Für dieses Wochenende sei man besser vorbereitet, versichert die Polizei Stavelot-Malmedy.
Was eine bessere Gästelenkung angeht, setzt die Tourismusagentur auf digitale Information, erklärt Sandra De Taeye. "Das heißt, wir bieten ihnen an, dass sie - wenn sie sich damit einverstanden erklären - per Newsletter oder sogar per SMS in Echtzeit informiert werden, wie die Auslastung im Hohen Venn ist. Diese Programmierung kann natürlich auch für andere Ausflugsziele gelten, beispielsweise für die Narzissenwiesen oder für die Seen."
In den nächsten Wochen soll das digitale Leitsystem einsatzbereit sein. Dazu speisen die Polizei aber auch das wallonische Verkehrszentrum "Centre Perex" ihre Informationen ein.
Große Hoffnung setzen alle Akteure in eine mögliche Ernennung des Hohen Venns zum Nationalpark. "Man sieht darin eigentlich eine Chance, gewisse Dinge konzeptuell neu anzugehen, d.h. die Gästelenkung innerhalb des Nationalparks selbst, aber auch in der umliegenden Region anders anzugehen", so De Taeye. "Hier besteht die Möglichkeit, das Ganze größer zu denken und vielleicht auch mit Parkleitsystemen, aber immer wieder in einem Gesamtkonzept. Man darf nicht vergessen: Nationalpark steht in erster Linie für Naturschutz und der Tourismus ist eine Möglichkeit einen Nationalpark zu erschließen", sagt Sandra De Taeye.
Insgesamt bewerben sich vier Regionen um die begehrte Ernennung zum "Nationalpark". Eine Entscheidung dürfte bis Ende des Jahres fallen. Zumindest so lange dürften viele weitere Projekte im Hohen Venn auf Eis gelegt sein.
Notfallplan ist einsatzbereit
Ein Notfallplan für außergewöhnlich hohen Touristenandrang im Hohen Venn ist ab sofort einsatzbereit. Das hat der Polizeikommissar von Eupen, Hans Förster, bestätigt.
Mit dem Notfallplan wird festgelegt, wie mit einem zu erwartenden Touristenandrang im Hohen Venn umzugehen ist. Vor allem geht es darum, Touristen im besten Fall schon bei ihrer Anreise aus dem In- und Ausland zu verteilen. Um so effizient wie möglich arbeiten zu können, umfasst der Notfallplan auch eine Checkliste für die einzelnen Behörden. Außerdem wird definiert, wie Rettungseinsätze koordiniert werden, wenn beispielsweise Personen im Naturschutzgebiet verloren gehen.
Der Notfallplan ist ein Ergebnis der Arbeitsgruppe für "kontrollierten Naturtourismus". Mitglieder der Arbeitsgruppe sind die Bürgermeister von Bütgenbach und Weismes, ein Gouverneursvertreter der Provinz Lüttich, die französischsprachigen Polizeizonen Stavelot-Malmedy, Fagnes und Herve sowie die deutschsprachigen Polizeizonen Eifel und Weser-Göhl. Mit am Tisch sitzen außerdem ein Vertreter der Wallonischen Abteilung für Natur und Forst (Division Nature et Forêts), die Tourismusagentur Ostbelgien sowie die Wallonische Straßenverwaltung. Der Notfallplan kann von jedem der beteiligten Akteure ausgelöst werden.
Simonne Doepgen
Und da hat das Tourismusbüro recht: "Man" parkte sogar direkt auf der Verkehrsberuhigungsinsel, die die Straße an der Baraque Michel Richtung Malmedy in 2 Fahrtrichtungen teilt. Abgesehen von den überall mitten auf der Fahrbahn parkenden Fahrzeuge, die besonders nach Einbruch der Dunkelheit ein erhöhtes Unfallrisiko darstellten.
Damit hätte niemand gerechnet... Ja nee, ist klar.... war letztes genau das Gleiche....
Aber niemand konnte damit rechnen...
Wer nicht rechnen kann, soll es bleiben lassen 🙂
Ich lach mich kaputt....
So ein Irrsinn, damit hatte man nicht gerechnet?es ist seit Jahren das gleiche, sobald die ersten Flocken fallen,ist halb Flandern und Holland unterwegs zu diesen Gebieten.Ich sehe es auch regelmäßig auf Baraque Fraiture,da geht nichts mehr. mittlerweile weiß das jeder nur die Verantwortlichen nicht. Nächstes Wochenende wird das gleiche passieren,was haben die Menschen denn seit Corona für Möglichkeiten, die in Großstädten leben?so kompliziert kann das räumen von Straßen nicht sein! Sonst geht mal nach Österreich in die Lehre,da fällt Unmengen Schnee, die Straßen werden Nachts geräumt.ist alles eine Frage der Planung,und nicht neu seit diesem Jahr.