Antoniadis will einen weiteren Lockdown unbedingt vermeiden. "Niemand nimmt dieses Wort in den Mund. Ich tue es ganz bewusst, um zu sagen 'Ich will es ganz einfach nicht haben'", so der SP-Politiker.
Das Arbeiten von zu Hause aus sieht er als eine wirksame Lösung, um Kontakte zu reduzieren. Dies ermögliche wiederum, das gesellschaftliche und kulturelle Leben aufrechtzuerhalten. Bei der ersten Welle sei alles der Arbeit untergeordnet worden. Alles andere wurde runtergefahren. Damals herrschte irrigerweise die Annahme vor, dass Ansteckungen nur im Privatbereich, nicht aber bei der Arbeit stattfänden.
Homeoffice, um Theater und Kinos offen zu lassen
"Mittlerweile denke ich, wäre es auch gut, mal zu sagen 'Wir machen Homeoffice. Und dafür können wir aber auch weiterhin ins Theater, ins Kino fahren'", sagt der Minister. Der Unterschied zwischen Arbeitsplatz und Kulturveranstaltung ist, dass bei letzterer das CST verlangt werde und somit eine gewisse Sicherheit herrsche, am Arbeitsplatz gilt 3G jedoch in der Regel nicht.
Ab kommender Woche sei geplant, dass in der Deutschsprachigen Gemeinschaft die Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes - dies gilt insbesondere für das Ministerium und auch für die Kabinette - ins Home-Office gehen.
Keine Sorge vor Grippesaison, aber ...
Sorge vor der Grippesaison hat Antoniadis nicht. Die Maßnahmen gegen das Coronavirus hätten dazu beigetragen, dass auch andere ansteckende Krankheiten zurückgegangen sind, gewissermaßen als eine Art nicht-intendierten Nebeneffekt.
Doch der Gesundheitsminister mahnt zur Wachsamkeit. "Trotzdem muss man vorsichtig sein, weil wir ja jetzt mit dem CST und mit den Impfungen halt auch gewisse Ängste zum Teil abgelegt haben. Es gibt wieder Kontakte und Berührungen und da kann es auch dazu kommen, dass man sich mit der Grippe infiziert."
Empfehlung für Grippe-Impfung - genug Impfstoff vorhanden
Daher sollten sich vor allem die vulnerablen Gruppen, ältere Menschen sowie Mitarbeiter in der Pflege auch gegen Grippe impfen lassen. "Wir haben dieses Jahr zum Glück ausreichend Impfstoff. Es gab Jahre, wo es sehr schwierig war, da gab es keinen Grippe-Impfstoff. Aber dieses Mal gibt es ausreichend Impfstoff auch gegen die Grippe."
Für eine Grippeimpfung braucht man keine Verschreibung mehr vom Arzt. Das Rezept können die Apotheker selbst ausstellen.
Booster statt Lockerung: Gesundheitsminister Antoniadis zur dritten Impfrunde
mz/fk