Guillaume Castevert und Romain Hédouin sind mit ihren 50 und 23 Jahren auf den ersten Blick ungleiche Freunde. Was sie verbindet: ihre Affinität zu Elektroautos.
Kennengelernt haben sich die beiden Franzosen über Twitter, wo es eine große E-Car-Community gibt. Für sie steht fest, dass E-Autos auch für längere Strecken geeignet sind. Um das zu beweisen, haben sich die beiden eine Route quer durch Europa ausgesucht.
Inspiriert wurden die Franzosen vom US-Phänomen des Cannonballs. In den Staaten sei es üblich von Ost- nach Westküste, also von New York nach Los Angeles zu fahren, erklärt Guillaume Castevert. So sei die Idee gekommen, von Kap zu Kap zu fahren - vom südwestlichsten Punkt in Portugal bis zum nördlichsten in Norwegen.
6.000 Kilometer sind das mit dem Auto - und das möglichst schnell, ohne Pausen, außer zum Laden natürlich. 30 Tank- bzw. Ladestopps mussten sie einlegen, also in etwa alle 200 Kilometer.
Um die Batterie zu schonen, sollte man nach kleineren Strecken anhalten. Das sei eine bewährte Methode für E-Autos, erklärt Guillaume Castevert. Es sei aber auch möglich, nur alle 300 Kilometer anzuhalten.
Zeit, sich auszuruhen, sei dabei nicht viel geblieben. Denn nach knapp 20 Minuten Laden konnte es wieder weitergehen. Energiemangel sei eher bei den Fahrern als bei dem Auto ein Problem gewesen. Denn geschlafen wurde nicht viel: Während der eine fuhr, konnte der andere auf dem Beifahrersitz schlafen, doch dann habe wiederum dem Fahrer die Unterhaltung gefehlt.
Nach insgesamt 70 Stunden und 49 Minuten haben die beiden das Ziel Nordkap dann trotz aller Strapazen erreicht. Nun befinden sich die beiden auf der Rückfahrt nach Frankreich und haben einen Zwischenstopp in Ostbelgien eingelegt, bei einem Freund aus Wirtzfeld, eine weitere Bekanntschaft von der E-Auto-Gemeinschaft auf Twitter.
Für Guillaume Castevert und Romain Hédouin wird es jedenfalls nicht der letzte Trip mit dem E-Auto bleiben. Das nächste Mal werden aber wahrscheinlich neben Ladestopps auch Schlafpausen mit eingeplant.
Raffaela Schaus