Frau Klinkenberg, wie war der Tag für Sie?
Ja, ich war tatsächlich etwas aufgeregt, das lag aber nicht nur daran, dass es für mich der erste Schultag war als Bildungsministerin, sondern auch, weil meine Tochter heute ihren ersten Schultag hatte. Also es ist ja schon ein sehr besonderer Tag, auch für die Kinder. Das hat man dann gut miterlebt. Da ist dann heute Morgen, als ich meine Tochter zur Schule gebracht habe, auch das eine oder andere Tränchen geflossen, wie Sie sich vorstellen können. Also es war ein sehr besonderer Tag für mich, muss ich sagen.
Nun ist es ein Schulbeginn unter besonderen Voraussetzungen, mit hohen Erwartungen und gleichzeitig auch möglichen Befürchtungen - weil man nicht weiß, wie sich das Corona-Geschehen noch auswirken könnte auf das Schuljahr ...
Ja, das ist richtig. Die Gesundheitsexperten warnen uns zur Vorsicht. Deswegen müssen wir jetzt einen Monat lang besondere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Das heißt, wir starten mit Maskenpflicht in den Sekundarschulen und für das Personal in den Grundschulen. Allerdings konnten wir eine teilweise Aufhebung der Maskenpflicht bewirken. Man muss die Masken nur noch tragen, wenn man sich in Bewegung befindet. Das ist dann schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung, würde ich sagen. Und ich bin sehr froh, dass wir das bewirken konnten. Nichtsdestotrotz erhoffe ich mir natürlich vom nächsten Monat weitere Lockerungen. Das hängt aber im Wesentlichen auch davon ab, wie sich die Delta-Variante entwickelt, die ja mittlerweile allgegenwärtig ist, wie die Impfquote sich entwickelt, auch bei den Zwölf- bis 17-Jährigen. Das hängt auch davon ab, wie die Inzidenzen und die Krankenhausaufnahmen sich entwickeln. Ich hoffe aber trotzdem, dass weitere Lockerungen möglich sind und wir dann baldmöglichst in ein normales Schuljahr starten können, also unter normaleren Bedingungen als im letzten Jahr.
Bis dahin gelten natürlich vorsorglich noch gewisse Vorsichtsmaßnahmen, unter anderem dass Dritte noch nicht die Schule betreten sollen, ob es Dienstleister sind oder eben auch die Eltern.
Ja, bzw. wir haben dann für die Kinder, die heute eingeschult wurden, eine Ausnahme gemacht. Diese Eltern durften dann in die Schule kommen. Ich habe es ja eben schon gesagt, wie es für mich selbst war. Das ist ein wichtiger Tag für die Kinder, aber es ist auch für die Eltern ein emotionaler Tag. Und da möchte man sein Kind doch gerne begleiten. Und ich glaube, dass es auch wichtig ist für die Kinder, weil es gibt den Kindern eine gewisse Sicherheit. Und daher haben wir dann diese Ausnahme vorgesehen. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass wir den Zugang von Dritt-Personen so gut es eben geht beschränken in diesem Vorsichts-Monat, damit wir, wenn wir mit den Gesundheitsexperten Ende diesen Monat evaluieren, dann auch sagen können, dass die Fälle in den Schulen sich doch wirklich in Grenzen halten und damit auf weitere Lockerungen pochen können unsererseits, also vonseiten der Unterrichtsminister.
Sie haben diesen ersten Schultag aber eben nicht nur als Mutter erlebt, sondern auch als Bildungsministerin und sich ein Bild gemacht an ausgewählten Schulen ...
Ja, richtig. Ich war sowohl an der gemeinsamen Grundschule in Bütgenbach als auch an der Pater-Damian-Grundschule. Das war sehr schön. Ich habe die ersten Schuljahre besuchen dürfen. Das war ganz interessant insofern, als dass ich doch mit der einen oder anderen Frage konfrontiert worden bin, wie beispielsweise 'Ja, was macht denn so eine Ministerin?' Das ist dann ganz interessant, den Kindern das zu erklären bzw. es zu versuchen. Das ist nicht ganz so einfach. Aber es war insgesamt ein sehr schöner Empfang. Aber heute standen ja die Kinder im Mittelpunkt und nicht ich. Für mich war es nur eine Beobachtung.
Gab es außer den Fragen der Kinder denn auch noch Fragen vonseiten des Lehrkörpers, beispielsweise wie es weitergehen soll unter den angesprochenen Voraussetzungen?
Ja, es kommen natürlich immer wieder Fragen auf dazu, wie es jetzt weitergeht im Schuljahr. Ich kann dann immer nur das sagen, was ich Ihnen gerade eben bereits gesagt habe. Vonseiten einiger Schüler kam dann natürlich auch immer wieder die Frage: Wann ist denn Corona endlich vorbei? Ich würde mir wünschen, ich hätte die Antwort auf diese Frage. Hoffen kann ich einfach nur, dass es bald vorbei ist.
sp/km