Die Wohn- und Pflegezentren waren - gemeinsam mit den Krankenhäusern - als erstes an der Reihe. Im Januar dieses Jahres wurden die ersten Impfdosen verabreicht. Das lange Warten hatte ein Ende. Viele nahmen das Angebot wahr.
Hoher Impfgrad beim Pflegepersonal des Marienheims Raeren
Auch im Marienheim Raeren ließ sich die große Mehrheit der Bewohner impfen. Hinzu kamen direkt zu Beginn knapp 70 Prozent des Personals, wie Heimleiter Patrick Laschet berichtet. "Es ist so, dass natürlich die Impfung eine wichtige Waffe gegen die Ausbreitung des Coronavirus ist. Und gerade in den Wohn- und Pflegezentren ist es wichtig, eine hohe Impfrate zu erreichen."
Innerhalb des Personals sind in der Zwischenzeit nochmal zehn Prozentpunkte dazugekommen. Damit sind nun gut 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft. Das liegt über dem ostbelgischen Schnitt und entspricht ungefähr der Impfquote auf Landesniveau.
20 Prozent der Mitarbeiter wollen sich nicht impfen lassen
Dennoch gebe es knapp 20 Prozent der Belegschaft, die sich nicht impfen lassen wollen, sagt Laschet. Über die Gruppe der Impfunwilligen im Gesundheitspersonal zerbrechen sich die Gesundheitsminister aktuell ihre Köpfe. Eine Impfpflicht im Gesundheitssektor steht im Raum. Auch über eine Verpflichtung für andere Berufsgruppen, wie etwa Lehrer oder Frisöre, wird nachgedacht. Für Patrick Laschet ist eine mögliche Impfpflicht jedoch nicht der beste Weg.
"Persönlich bleibe ich weiter Befürworter zur Aufklärung", sagt der Heimleiter. "Die Aufklärung ist schon ein scharfes Instrument, wo man die Leute doch gut mit überzeugen kann. Natürlich nicht alle. Aber Impfpflicht ist natürlich was, das bei einigen Leuten, die sich absolut nicht impfen lassen wollen, sicherlich nicht die erwünschten Effekte auslösen wird."
Ein Thema steht bei Impfskeptikern im Vordergrund
Nachimpfungen infolge von Aufklärung habe es auch in seinem Haus gegeben, so der Heimleiter. Und darauf hofft er auch jetzt noch. Auch, weil es vor allem ein ganz bestimmtes Thema zu sein scheint, das von der Impfung abhält.
"Diejenigen, die zögern, sind vor allen Dingen junge Frauen, die in naher Zukunft einen Kinderwunsch haben", weiß Laschet. "Die natürlich erkennen, dass mittlerweile Millionen Menschen geimpft sind und ganz wenige Nebenwirkungen bemerkbar sind. Aber die meisten, mit denen wir im Moment noch diskutieren, sind diejenigen die sagen 'Wie wird das sein, was werde ich meinem Kind übertragen?' Die Ängste sind da."
Debatte um Impfpflicht hat bereits erste konkrete Auswirkungen
Patrick Laschet glaubt, dass manche dieser Ängste noch genommen werden können. Doch so oder so - die Impfpflicht wirft bereits ihre Schatten voraus. In dieser Woche hätte er eigentlich ein Vorstellungsgespräch führen sollen. Doch zwei Tage vor dem Termin habe sich die Kandidatin gemeldet und ihre Zweifel über die im Raum stehende Impfpflicht geäußert. Für sie sei dies ein Grund, nicht länger in diesem Beruf zu arbeiten.
Krankenpflegerin aus Iveldingen will bei Impfpflicht ihren Job kündigen
Eine ostbelgische Pflegekraft, die sich ausdrücklich gegen eine Impfpflicht wehrt, ist Nadia Schorkops aus Iveldingen. Vor kurzem hat sie dem Grenzecho einen Leserbrief geschrieben, in dem sie sogar ankündigt ihren Job im Malmedyer Krankenhaus zu kündigen, sollte eine Impfpflicht kommen. Außerdem, so schreibt sie, sei sie damit nicht alleine im Pflegesektor.
Gegen eine Impfpflicht spreche vor allem ihre persönliche Freiheit. Ein weiteres Argument sei die Tatsache, dass in Krankenhäusern schon genügend für den Schutz der Patienten getan werde.
Es ist also fraglich, inwieweit eine exklusive Impfpflicht im Kontext des Fachkräftemangels hilfreich ist. Auch diesen Punkt sollten die verantwortlichen Minister mitbedenken.
ale/rasch
Ich persönlich bin gegen eine Impfpflicht. Man hat es hier mit erwachsenen Menschen zu tun, dazu noch vom Fach. Die müssten es eigentlich am besten wissen.
Zwangsmassnahmen sind kontraproduktiv, spielen Querdenkern und Verschwörungstheoretikern in die Hände.
Dann lieber eine Prämie fürs Impfen. Direkt bar auf die Kralle nach der Impfung.
Und eine Impfpflicht lässt sich dadurch umgehen, dass ein Arzt einem attestiert, man könne aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden. Ein Grund findet sich immer.
Die Politik hat die Bediensteten des Gesundheitssektors in den letzten Jahrzehnten genug zum Narren gehalten und viel Vertrauen zerstört. Immer mehr wurde den Bediensteten aufgebürdet, wurde der Arbeitsdruck erhöht. Überall wurde gespart, nur nicht bei den "schönen Pöstchen", dh bei den 9 Gesundheitsministern.
Eine Impfpflicht für das Pflegepersonal, aber auch für andere Berufsgruppen wie bspw. Lehrer/-innen, stellt m.E. einen richtigen Schritt dar.
Impfungen sind nach wir vor das effektivste Mittel, um die Pandemie zu bekämpfen.
Wenn ich überlege, wie viele Menschen im vergangenen Jahr in Alten- und Pflegeheimen an Covid-19 verstorben sind, sollte die Politik jetzt endlich handeln und durch verpflichtende Impfungen dafür sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholt.
Zwischen einer Androhung einer Kündigung und deren Vollzug liegt im Übrigen noch immer ein Unterschied, denn ohne eine mehrjährige Umschulung kann man in der heutigen Zeit nicht einfach den Beruf wechseln. Diejenigen, die in politischer Verantwortung stehen, sollten sich durch derartige Drohungen einzelner Pflegekräfte nicht verunsichern lassen.
Sehr geehrter Herr Lutz-René Jusczyk Sie sagen das man in der heutigen Zeit nicht einfach den Beruf ohne Umschulung wechseln kann, dann sollen unsere Politiker schnell mit der Umschulung anfangen, denn es könnte sein das sie einmal schnell in den Krankenhäuser oder Pflegeheime gebraucht werden. Denn vom Pflegedienst zur Politik geht ohne Umschulung
Wenn jetzt so getan wird, als wäre eine Pflichtimpfung gegen Corona ein unerträglicher Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Betreffenden, dann sei daran erinnert, dass seit 1999 eine Impfpflicht gegen Hepatitis B für das Personal im Gesundheitssektor besteht.
Für die Beschäftigten im Bausektor oder in der Landwirtschaft gilt eine Impfpflicht gegen Tetanus.
Das hat mir ein Arbeitsmediziner vor Kurzem noch bestätigt.
Sanktion:
"Art. I.4-12.- Il est interdit aux employeurs de mettre ou de maintenir au travail des travailleurs qui se soustraient aux examens médicaux de prévention [...] ou des travailleurs soumis aux vaccinations obligatoires [...] pour lesquels ils ne possèdent pas un certificat ou une fiche valable,[...]"
Artikel I.4-12 des "Code du bien-être au travail"
Leider Online nicht auf Deutsch verfügbar. Erstaunlich, bei so seinem wichtigen Dokument sowohl für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer! Senator Miesen, übernehmen Sie!
Eine allgemeine Impfpflicht besteht gegen Kinderlähmung.
Früher gab es eine gegen die Pocken, die dadurch mittlerweile ausgerottet ist.
Werter Herr Schleck.
Ich bin gegen eine Impfpflicht, weil man dadurch Verschwörungstheoretikern und Querdenkern in die Hände spielt. Der Staat würde sich unglaubwürdig verhalten, weil bis jetzt eine Impfpflicht abgelehnt wurde.
Das einzige was ich mir vorstellen kann, wäre eine Urabstimmung im Gesundheitswesen über die Impffrage.
Herr Schleck, der wichtige Unterscheid zu den von Ihnen genannten Impfungen ist, das diese erprobt sind und Langzeitstudien über mögliche Folgeerkrankungen vorliegen. Damit ist ein Risiko- Nutzen- Einschätzung sicher möglich.
Das ist bei den Korona- Impfstoffen nicht der Fall. Da musste zur zur Systemrettung "irgendetwas" schnell und notfallmäßig zugelassen werden, deren Langzeitwirkung wir definitiv nicht kennen. So wird die Korona- Impfung zu einem der größten Menschenversuche der Welt.
@Peter Schallenberg: Angesichts der Tatsache, dass die ersten Impfungen bereits mehr als ein halbes Jahr zurückliegen und bisher noch keine Langzeitwirkungen nachgewiesen werden konnten, halte ich das Risiko dafür für marginal.
Ach übrigens: Eine Infektion mit dem Coronavirus kann nachweislich Langzeitwirkungen nach sich ziehen (Stichwort: Long Covid).
Offen gestanden habe ich keinen Bock auf einen erneuten Lockdown, weil sich vielleicht 20 Prozent der Bevölkerung weigern, geimpft zu werden, und die Intensivstationen angesichts der hochansteckenden Delta-Variante erneut überlastet werden. In Brüssel, wo die Quote der Impfskeptiker die höchste im Lande ist, kommen die Hospitäler schon heute an ihre Kapazitätsgrenzen.
Es ist schon bedenklich wie wenig darauf verwiesen wird, dass jeglicher angedachte Impfzwang mehr als nur ein Grund-/Verfassungsrecht verletzt/verletzen würde/wird. Wer unsere Verfassung nicht hoch hält stellt sich selbst in die Ecke eines von der Politik bewust geschürten kommerziell motivierten Corona-Rassismusses.... der nur ein Motto kennt : 'Leute fresst Scheisse, denn milliarden Fliegen können sich schliesslich nicht irren !?'
Dass es in Belgien seit Jahrzehnten eine Impfpflicht für bestimmte Krankheiten und Berufsgruppen gibt (siehe oben), hat bis jetzt noch niemanden, bis hinauf zum Verfassungsgerichtshof oder dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gestört.
Das dies für viele andere Länder ebenfalls gilt, geht aus der Liste hervor, die unter Wikipedia-Impfpflicht einsehbar ist.
Wenn der Herr Michaelis diese Diskussion auf das Niveau von Fliegen herunterbrechen will, so sei ihm das unbenommen. Ernst kann man ihn da nicht nehmen.
Übrigens, eine schöne Wortkreation "Corona-Rassismus" mit dem Genitiv "des Rassismusses". Echt!
Sehr geehrter Herr Jusczyk,
Lockdowns werden nicht von Ungeimpften verursacht, sondern von Politikern beschlossen.
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen. Werfen Sie doch einfach einen Blick nach Schweden und dann nach Israel. Und vergleichen Sie bitte die aktuellen Covid-Zahlen und die Übersterblichkeit. Aktuell weist Israel eine 10fache Inzidenz, 10fache Mortalität, 8x mehr Krankenhauspatienten und 8x mehr Intensivpatienten und seit Januar durchgängig eine deutliche höhere Übersterblichkeit auf als Schweden.
Übrigens liegen die ersten Impfungen im Rahmen der klinischen Studien mehr als ein Jahr zurück, aber man erfährt nichts punkto Fortpflanzungsdaten dieser Probanden (Impfgruppe vs. Kontrollgruppe). Werden uns diese Daten vorenthalten? Wenn ja, warum?
Ja, es gibt seit längerem Pflichtimpfungen für medizinisches Personal, und übrigens auch für andere Berufsgruppen.
Aber warum streuben sich viele dann gegen die Corona-Impfung in diesem Bereich?
Weil wir seit letztes Jahr dermaßen viel BELOGEN und AUSGENUTZT wurden von der Obrigkeit, dass sogar das Anfangs beklatschte Personal im Medizin-Sektor schlicht und einfach die Schnauze gestrichen voll hat! Das ist alles!
Nein, so was kann man doch nicht in den Nachrichten bringen...
@Herr JUSCZYK
Sie haben keinen Bock auf einen erneuten Lockdown, ich habe keine Bock alle 6 Monate als Versuchskaninchen herzuhalten.
Ich bin 2 x geimpft, habe meine Schuldigkeit erfüllt.
Die "Sicherheit" der Covid-Impfungen kann man z.B. in der VAERS Datenbank der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC selbst ermitteln:
761 Verdachtsfälle auf tödliche Impfnebenwirkungen bei allen Influenza-Impfungen seit 2000
6860 Verdachtsfälle auf tödliche Impfnebenwirkungen bei allen Covid-Impfungen
Eine Liste mit 22 bekannten Nebenwirkungen hat die amerikanische FDA schon im Oktober 2020 veröffentlicht (FDA Safety Surveillance of COVID-19 Vaccines). Das deutsche RKI hat die schwerwiegendsten davon mittlerweile in seinen Sicherheitsberichten bestätigt: Myo-/Perikarditis, Thrombosen, Zyklusstörungen, Anaphylaktische Reaktionen und das Guillain-Barré-Syndrom.
Zur Einschätzung des persönlichen Risikos einer schweren Covid-19 Erkrankung hier eine Zusammenfassung der Todesfälle mit Coronavirus (COVID-19) in Deutschland nach Alter (abgerufen bei Statista):
0-39 Jahre: 357
40-59 Jahre: 3898
60+ Jahre: 87617
Vor dem Hintergrund der nebenwirkungsreichsten Impfung, die es jemals gab, kann es nur eine persönliche Entscheidung sein, ob das Risiko einer schweren Covid-19 Infektion oder eines Impfschadens überwiegt.