Die Galerie in der Haasstraße ist komplett von der Überschwemmungskatastrophe betroffen, berichtet Michael Bohn. Zwei Meter hoch stand das Wasser in den Räumen. Die Galerie kann wohl frühestens in der Weihnachtszeit wieder öffnen. Daraufhin ist Freund und Sponsor Bernhard Visé aktiv geworden. Er ist ja ebenfalls direkt betroffen vom Hochwasser, insofern als dass das Restaurant Visé in der Haasstraße zerstört wurde.
Schnell war für Visé klar, dass das Restaurant nicht wieder aufgebaut wird. Stattdessen eröffnet er an einer neuen Adresse eine Vinothek. Und nun schlug er vor, dass die Galerie Fox in der neuen Halle auf Steinroth 45 vorläufig ihre Zelte aufschlagen und die Ausstellung fortführen kann.
Die Summertime-Ausstellung war ja erst eine Woche vor der Überschwemmung eröffnet worden. Zu sehen waren Werke von insgesamt 16 Künstlern. "Am Tag der Katastrophe war ich natürlich in der Galerie und habe absolut nicht damit gerechnet, was da passieren konnte", schildert uns Michael Bohn rückblickend die Ereignisse. "Also in der Unterstadt sind wir ja schon einiges gewohnt. Keller unter Wasser haben wir regelmäßig, aber dass es so sein würde, haben wir uns nicht vorgestellt."
Nachdem die Polizei gekommen war, um die Evakuierung anzukündigen, hat Michael Bohn so schnell wie möglich so viele Kunstwerke wie möglich auf die erste Etage gebracht. Allerdings konnte er nicht alles in Sicherheit bringen: "Und leider hab ich aber auch gewisse Sachen aus Zeitgründen nicht retten können. Da sind zum Beispiel alle Werke von Johannes Weber, die Fotografien, und alle Werke von Frollein Suom, eine finnischstämmige deutsche Künstlerin, komplett vernichtet worden."
Die Welle der Solidarität nach dem Hochwasser hat Michael Bohn tief beeindruckt. "Da sind wildfremde Menschen gekommen, ausgerüstet mit Gummistiefeln, Schaufeln, Schubkarren und haben einfach gefragt, ob sie helfen können. Ich kann nur noch 1000 mal Danke sagen, weil manche sind auch genauso verschwunden, wie sie gekommen sind. Also wollten auch keinen Dank, nichts, gar nichts. Es war einfach überwältigend."
Nun wird die Ausstellung also an einem anderen Ort fortgesetzt. Allerdings sind die genauen Details noch nicht klar. Eine Sache steht allerdings fest: "Auf alle Fälle wird die Ausstellung also in den nächsten Wochen immer samstags geöffnet sein von 14 bis 18 Uhr. Und gleichzeitig kann man sich vielleicht auch ein leckeres Weinchen probieren und die Kunst genießen."
Es werden dieselben Künstler ausstellen wie in der Unterstadt: "Alle haben sich ins Zeug gelegt. Die, die ihre Werke verloren haben, werden dann neue Werke zeigen. Und die anderen sind gerettet worden." Außerdem gebe es noch drei zusätzliche Gäste, die ebenfalls ausstellen werden.
Los geht es am kommenden Wochenende: Samstag, 14.8., ab 11 Uhr und Sonntag, 15.8., ab 14 Uhr. In der Vinothek Visé auf Steinroth 45 in Eupen.
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