Direkt neben der Skipiste in Ovifat, zwischen Wäldern und Wiesen, ist die Glaskugel schon von Weitem zu sehen.
Sébastien Marcq aus Fraipont ist am Morgen in der “Bulle au Bois” gut erholt aufgewacht. "Meine Frau und ich haben Glück gehabt", sagt er, "weil wir einen freien Blick auf den Sternenhimmel hatten". So hatten die beiden das Gefühl, draußen zu schlafen. Es sei einfach angenehm, der Stadt zu entfliehen und sich mitten in der Natur wiederzufinden. "Wir konnten am Abend auch den Whirpool nutzen", schwärmt Sébastien. Anschließend hätten sie im Haus eine Dusche genommen und seien dann in Ruhe eingeschlafen.
Auf 22 Quadratmetern ist unter der Glaskuppel ein Doppelbett untergebracht. Dazu gibt es einen Tisch, ein gemütliches Sofa und alles, was ein gut ausgestattetes Hotelzimmer zu bieten hat. Die Liebe zum Detail ist nicht zu übersehen.
Einmal im Jahr möchten sich Sébastien und seine Frau als Eltern von drei Töchtern eine Auszeit gönnen. Die Glaskugel sei ganz in der Nähe. Und danach gehe es für die beiden in die Thermen von Spa. So ein Kurztrip habe etwas Romantisches an sich, sagt der Familienvater. "Und ein bisschen Entspannung tut immer gut."
Seit eineinhalb Jahren steht die Glaskugel im hinteren Teil des Gartens von Laurence Heuchenne. Versteckt hinter Gräsern, auf einer Holzplattform. Ihr Schwiegervater Raymond Dethier hilft bei der Betreuung der Gäste aus. Er ist überzeugt: Mit der Glaskuppel haben sie eine Marktlücke geschlossen. "Die Leute suchen heute etwas Außerordentliches. Weg von der Schablone, weg vom Alltag. Die Menschen sind auf der Suche nach etwas Einzigartigem."
Der Tourismus in der Region läuft gut. Doch gleichzeitig ist Weismes auch Opfer seines eigenen Erfolgs. Ungefähr 200 Ferienhäuser gibt es in der Gemeinde, sagt Dethier. "Das ist enorm, wenn man bedenkt, dass die Gemeinde nicht so groß ist. Sie umfasst ungefähr 7.500 Einwohner. Das ist doch sehr viel." Der Sättigungspunkt sei jetzt erreicht, glaubt er. "Wer jetzt ein neues Ferienhaus errichten will, kriegt dafür keine Genehmigung mehr." Doch für die Glaskuppel war noch Platz. Selbst Corona hat der Beliebtheit des gläsernen Hotelzimmers keinen Abbruch getan - ganz im Gegenteil.
Celina Heinrichs, Katharina Joachim, Anne Noesen und Paula Genius