Landwirtschaftliche Familienbetriebe prägen das Landschaftsbild in der Eifel und im Norden der DG. In den letzten Jahren sind viele Biobetriebe entstanden und die Tendenz ist steigend.
Insgesamt ist die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe seit den 80er-Jahren aber stark zurückgegangen. Eine Imagekampagne soll das gängige Bild des Landwirts ins rechte Licht rücken. "Es geht darum, junge Menschen in Ostbelgien für die Landwirtschaft zu begeistern", sagt Bildungsministerin Lydia Klinkenberg. "Wir wissen nämlich, wir sind von einem Hofsterben bedroht. Viele Landwirte finden keine Nachfolge. Deswegen ist es uns wichtig, über eine neue duale Ausbildung, also eine Lehre, im Bereich der Landwirtschaft neues Personal zu finden."
Der Fachkräftemangel macht sich auf den Höfen bemerkbar. Die Landwirte sind durchschnittlich älter als 50 Jahre und ein Großteil von ihnen wird in den kommenden 15 Jahren wohl einen Nachfolger suchen.
Die duale Ausbildung ist ein zusätzliches Angebot für angehende Landwirte. Sie soll das landwirtschaftliche Abitur am BS-TI in St. Vith keinesfalls ersetzen, sondern ergänzen, als "komplementäres Angebot", wie Klinkenberg erklärt.
Das Institut für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand organisiert die Ausbildung zusammen mit der Käthe-Kollwitz-Schule in Aachen. Dort wird der schulische Teil stattfinden. Den praktischen Teil absolvieren die Lehrlinge in den Landwirtschaftsbetrieben in Ostbelgien.
Der Start der dualen Ausbildung wird von der Kampagne "Leben, Lieben, Landwirtschaft - MUH-tig in die Zukunft" begleitet. In kurzen Filmen schildern junge Landwirte die Realität auf ihren Höfen.
David Meyer leitet mit seinem Vater einen Biohof in Herresbach. Dort gibt es weder Massentierhaltung noch Antibiotikafütterung. "Wir versuchen, unsere Tiere von dem zu ernähren, was in der Region wächst", sagt er. Der 26-jährige Landwirt möchte die gängigen Klischees widerlegen. Er hofft, dass sich die Menschen ein positiveres Bild von der Landwirtschaft machen und verstehen, was er und seine Kollegen tun.
Chantal Scheuren