Baudimont hatte auf ihrem Facebook-Konto unter anderem den Judenstern und den Schriftzug "Arbeit macht frei" benutzt, um ihre Haltung gegen das Impfen auszudrücken. Damit habe sie "jegliche Grenzen überschritten".
"Indem sie die aktuelle Situation in Belgien und anderswo mit der Nazidiktatur vergleicht und anti-jüdische Verordnungen der Nationalsozialisten für ihre Anti-Impfkampagne missbraucht, überschreitet sie eindeutig Grenzen", heißt es in der Mitteilung der CSP. "Dabei beschmutzt sie das Andenken der vielen im Nazireich grauenhaft ermordeten Juden. Menschen, die zu Millionen in der NS-Diktatur in einem industriell organisierten Vernichtungssystem zu Tode gekommen sind, aus politischen Zwecken mit Menschen zu vergleichen, die sich in einem demokratischen und freiheitlichen Staat gegen eine Impfung entscheiden, ist eine Entgleisung und Respektlosigkeit, die moralisch verwerflich ist und zu politischen Konsequenzen führen muss."
Man dürfe durchaus kritisch zu den Maßnahmen stehen, "solche Vergleiche sind jedoch ein Schlag ins Gesicht der Nazi-Opfer und überschreiten jegliche Grenzen von Anstand, Moral und Respekt." Die CSP erachtet solche Äußerungen als unvereinbar mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag des BRF, dessen oberstes Entscheidungsgremium der Verwaltungsrat ist.
"Eine weitere Unterstützung seitens der Partei würde unweigerlich bedeuten, dass Vivant diese Sichtweise als zulässig betrachtet oder sogar teilt. Wir erwarten daher, dass Vivant unverzüglich handelt und öffentlich hierzu Stellung bezieht", schreiben CSP-Regionalpräsident Jérôme Franssen sowie die beiden CSP-Vertreter im BRF-Verwaltungsrat Etienne Simar und Frédéric Heuze.
Die entsprechenden Facebook-Posts waren am Wochenende entfernt worden, nachdem in einem Kommentar des BRF-Chefredakteurs mit dem Titel "Es reicht!“ am 28. Mai darauf hingewiesen worden war.
sp