Statt der erhofften Lockerungen zu Ostern wird jetzt noch einmal kräftig auf die Bremse gedrückt. Die Kontaktberufe müssen erneut schließen. Die Laune bei den Friseuren ist dementsprechend schlecht. "Eigentlich fühle ich mich vera***", sagt Claudia Kever vom Friseursalon "à Deux" in Eupen. "Ich verstehe es einfach nicht. Wir versuchen, alle Hygienemaßnahmen einzuhalten. Wir passen auf, müssen die Fenster öffnen. Wir haben ja schon weniger Kunden, weil wir dazwischen sauber machen müssen."
Im Schönheitssalon nebenan ist die Laune auch nicht viel besser. Gerade einmal drei Wochen liegt die Wiederöffnung nach langer Pause zurück und jetzt müssen viele Kunden erneut vertröstet werden. "Wir hoffen, jetzt noch bis Freitagabend möglichst viele Kunden glücklich zu machen", sagt die Geschäftsführerin vom Schönheitssalon "Sallys Creation", Sally De Bruecker.
"Wir hoffen, dass es auch wirklich bei den vier Wochen bleibt. In den letzten drei Wochen konnten wir natürlich nicht alle unsere Kunden annehmen. Wir hoffen, dass es ganz schnell vorbei ist und bleiben motiviert. Übers Internet spornen wir die Leute an, uns weiter zu unterstützen. Es ist für kein Geschäft eine leichte Situation."
Die Kontaktberufe sind nicht die einzigen, die von diesem Lockdown betroffen sind. Nicht-essenzielle Geschäfte dürfen zwar weiterhin Kunden empfangen, aber nur auf Termin. Gerade in großen Geschäften soll Menschenandrang und "Funshopping" vermieden werden. Sehr viel Zeit bleibt den Geschäftsleuten nicht, sich auf die neuen Bedingungen vorzubereiten.
Im Allgemeinen soll auch auf den Einkaufsstraßen weniger Andrang herrschen, aber das betrifft die Deutschsprachige Gemeinschaft wohl weniger. Was die Region wiederum mehr betrifft: Für Außenaktivitäten darf man sich nicht mehr zu zehn Personen, sondern wieder nur noch zu viert verabreden. Gleich bleibt die nächtliche Ausgangssperre. Ab Mitternacht und bis 5 Uhr morgens steht das Leben komplett still.
Still wird es zum Teil auch in den Schulen. In den Primar- und Sekundarschulen ist ab Montag bis zu den Osterferien Fernunterricht angesagt. Das hat Bildungsministerin Lydia Klinkenberg in einer Pressemitteilung verdeutlicht. Kindergärten bleiben jedoch offen. Zum Ende der Osterferien soll der Präsenzunterricht wieder fortgesetzt werden. Hoffentlich bleibt es die letzte außerplanmäßige Unterbrechung. In spätestens vier Wochen wissen wir mehr.
Robin Emonts