Ein funkelnagelneuer Showroom. Und dann das: In weniger als zehn Jahren soll der Verkauf von Volvos nur noch online passieren. "Das ist eine Vision, eine Ambition", erklärt Dimitri Reiff, der Geschäftsführer von Volvo Reiff.
"Für uns ist sicher, dass nicht jeder sein Auto online kaufen wird und wir immer unseren Platz haben werden - sei es, um die Kunden zu beraten, um ihnen Testfahrten anzubieten und natürlich auch, um die Autos auszuliefern. Und dann gibt es ja auch den Kundendienst, der eine wichtige Rolle spielt."
Die zwei Standorte des Familienunternehmens in Verviers und Welkenraedt wurden nun nach Chaineux verlagert. Fast 2.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und Werkstatt gibt es hier. Eigenen Strom produzieren 190 Photovoltaikpaneele.
13 Ladestationen wurden gebaut, in Kürze kommt eine leistungsstarke 150-KW-Säule hinzu. Ganz im Sinne und nach der CI des schwedisch-chinesischen Konzerns. Über das Investment schweigt der Chef. Doch es ist offensichtlich: Hier hat der Volvo-Händler ordentlich Geld in die Hand genommen.
Die Beteiligung von Volvo an dem Neubau? Null Euro. Und dann die Ankündigung, den Verkauf ab 2030 voll und ganz ins Internet zu verlagern ... "Das hat uns eher in unserer Entscheidung bestätigt, die beiden Standorte zusammengefügt zu haben. Das auch vor dem Hintergrund, dass sich der Onlineverkauf mehr und mehr durchsetzt. Sei es bei Volvo oder auch bei anderen Marken."
Der Wandel der Branche ist nicht zu übersehen: Kleine Autohäuser haben es immer schwerer. Wer dabei bleiben möchte, muss wachsen und ganz wichtig: Er muss dem Kunden etwas bieten. "Das Geschäftsmodell hat sich stark verändert. Aber Volvo hat sich auch verändert. Und wir gleich mit."
"Die Einstellung der Kunden hat sich ebenfalls stark verändert. Wenn sie in den Showroom kommen, sind sie bereits sehr gut informiert. Es sind zwar weniger Besucher als früher. Aber die, die kommen, sind wirklich interessiert und möchten kaufen. Dabei bleibt der Service immer noch unser wichtigster Punkt. Das war schon bei der Gründung des Unternehmens vor 29 Jahren der Fall. So ist es immer noch und das macht uns wohl erfolgreich."
Volvo möchte Wegbereiter sein. So wie zum Beispiel vor mehr als 60 Jahren, als die Schweden als erste Autobauer den Dreipunkt-Sicherheitsgurt einführten. Seit diesem Jahr wird die Höchstgeschwindigkeit von Volvo-Modellen auf 180 km/h limitiert. Die Ambition, bis 2030 eine rein elektrische Fahrzeugflotte anzubieten, knüpft an diesen Geist an. "Der XC40 ist unser erstes 100-prozentig elektrisches Modell. Weitere werden folgen. Danach hat Volvo angekündigt, jedes Jahr ein neues E-Modell herauszubringen."
Der Einstiegspreis für den XC40 Recharge liegt bei rund 60.000 Euro. Steuerliche Vergünstigungen machen das Modell vor allem als Firmenwagen attraktiv. Was sagt der Privatkunde? "Ich weiß nicht, wer die Wahrheit gepachtet hat", sagt Jean-Luc Schöffers. "Die Autoindustrie setzt auf Elektronik. Umweltschützer und andere denken, das ist vielleicht doch nicht die Lösung, weil die Technik noch nicht ausgereift ist. Weil die Batterien anderenorts sehr viel Schaden anrichten. Ich als Kunde habe da keine Ahnung und weiß nicht, wie ich mich positionieren soll."
Die Unsicherheit ist groß. Auch bei dem Mitarbeiterstab. Muss ein klassischer Verbrennungsmotor noch regelmäßig in die Werkstatt, wird ein E-Auto nur einmal pro Jahr gewartet. Raphaël Remacle ist seit fast 23 Jahren bei Volvo. Den Wandel der Branche hat er miterlebt. "Die Schulungen, die die Mitarbeiter machen, machen das Ganze natürlich auch interessant. Man hat schon Lust, das Neue zu lernen und Lust an den neuen Fahrzeugen zu arbeiten."
"Aber uns ist natürlich bewusst, dass diese neuen Fahrzeuge auch kontraproduktiv sind für unsere Zukunft. Man hat da noch weniger dran zu machen. Also was werden wir da in Zukunft noch machen? Viel mehr Elektronik, viel mehr Hochspannung und nicht mehr viel Mechanik", sagt Raphaël Remacle.
Für den Chef ist klar: Das 14-köpfige Team bleibt, denn Arbeit gibt es genug. Auch wenn der Verkauf der reinen E-Fahrzeuge im ländlichen Gebiet noch anlaufen muss. Seit Einführung des XC40 Recharge wurden zwei Modelle bei Reiff verkauft.
Simonne Doepgen
Auf diesen Blödsinn warte ich schon lange, ist mal wieder so eine wunderbare Sache für die gut betuchten. Habe auch mal kurz überlegt Einen Hybrid zu kaufen, das wäre die einzige Möglichkeit für "normale Menschen. Aber aus Prinzip werde ich beim Diesel bleiben. Wer bitte außer reichen kann sich denn diese Stromrechnungen erlauben? Es wird immer bescheuerte, und dann online, noch bekloppter,. Ich wünsche diesen Autohändlen, die diesen Blödsinn mitmachen einen guten Bankrott, oder sollten plötzlich die Reichen wie die Pilze wachsen?
Fakt ist, der elektro Kleinwagen, Größenordnung Opel Corsa / Renauld Zoe ist eindeutig zu teuer.
30.000€ für eine Kleinwagen, wo soll der geladen werden falls keine eigene Garage mit Stromanschluss vorhanden ist.
Wo gibt es im Grenzgebiet Kelmis, Hergenrath, Eynatten, Lichtenbusch usw überhaupt eine Ladesäule?
Solange wie derartige "Kleinigkeiten", als das sind: genügend Ladestellen, ausreichende Stromproduktion, Entsorgung Batterien, Rohstoffe für die Elektronik, Reichweite, Ladezeiten oder für die Masse erschwingliche Anschaffungskosten, noch nicht gegeben sind, mache ich mir über Elektroautos noch keine Gedanken.
Bis dahin bleibt das Elektroauto Statussymbol einer Minderheit, die sich einen grünen Nimbus leisten kann. Der Rest kann ja Bus und Bahn fahren...
Herr Schallenberg.
Sie haben Recht.
Das Elekro-auto ist der Prunkwagen des grünen Öko-Adels, der sich sowas dank politischer Posten auch leisten kann.
Man sollte ALLEN Politikern und Journalisten, die die oben publizierte Öko-Propaganda unterstützen, zur Pflicht machen, ein e-Auto zu fahren, und nur e-Auto!!!
Mal sehen, wie weit die kommen, im wahrsten Sinne des Wortes...😃😃😃
@Guido Scholzen: Bloß nicht, sonst bestellen die womöglich einen Porsche Taycan für ca. 200.000 €!
Ansonsten ein Beitrag nach dem Motto: « Die Welt will betrogen werden ». Nur noch einmal im Jahr in die Werkstatt? Super, vor allem wenn man außer acht lässt, dass bei Fahrleistungen von ca. 35.000 km/Jahr die Pkw der « anderen » Premium-Hersteller nur alle zwei Jahre in die Werkstatt müssen...
Richtig lustig wird es erst, wenn das ohnehin labile Stromnetz schlapp macht. Was machen wir dann? Zu Fuß gehen oder Kernkraftwerke bauen für die trüben, windstillen Herbst- und Wintertage?