Bei einer nicht genehmigten Demonstration der Black-Lives-Matter-Bewegung war es Samstagnachmittag zu Randalen gekommen. Daran waren 200 bis 300 Menschen beteiligt. Etwa 250 Beamte konnten die Ausschreitungen schließlich beenden. Sie setzten dabei Wasserwerfer und Tränengas ein. Auch in der Nacht blieb die Polizei mit einem Großaufgebot in der Stadt, um für die Sicherheit zu sorgen.
Die Randalierer hatten sich über die sozialen Netzwerke verabredet. Sie stammten zum Teil aus Lüttich, ein Teil kam von außerhalb, insbesondere aus Brüssel, erklärte der Lütticher Polizeichef Christian Beaupère. Seinen Angaben nach werden in den kommenden Wochen noch Dutzende Festnahmen folgen, wenn das Videomaterial ausgewertet ist und Täter identifiziert wurden.
Die Täter warfen unter anderem Schaufenster ein und plünderten Geschäfte. Vor allem aber war die Polizei Zielscheibe der Gewalt, so der Polizeichef. Von den neun Polizisten, die ins Krankenhaus kamen, durften acht inzwischen wieder nach Hause. Ein Polizist erlitt einen Schlüsselbeinbruch und wird weiterhin stationär behandelt.
Bürgermeister Demeyer sprach von unglücklichen Ereignissen, warnte aber vor pauschalen Schuldzuweisungen. Dies sei ein Akt von Krawallmachern gewesen, sagte Demeyer. Er rief wie schon am Samstag zur Ruhe auf. Lüttichs Erste Schöffin Christine Defraigne sicherte den betroffenen Geschäftsleuten Hilfen zu, um die Schäden zu beseitigen.
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