Testkonzert in Spa mit 440 Zuschauern geplant

Zuerst Klavier und Schlagzeug, anschließend schallt ein erstes Gitarrenriff durch den Saal. Gänsehaut und Jubel der Zuschauer mischen sich dazu. Genau das soll, so wünschen es sich wohl die meisten, bald wieder möglich sein.

Genau das hofft auch eine Initiative aus Spa. Denn die ist dabei, ein Konzert zu organisieren: unter strengsten Bedingungen, aber mit einem einfachen Ziel, wie Renaud Godart, Sänger der auftretenden Band "YKONS" erklärt. "Der Wille ist da", betont Godart. "Jetzt geht es darum, zu zeigen, dass solche Konzerte auch in Belgien möglich sind. Schließlich sind kulturelle Aktivitäten in anderen Ländern bereits erlaubt."

Ein Konzert, ein Museum oder eine Ausstellung besuchen - das kulturelle Leben sei nicht risikoreicher, als einkaufen zu gehen, meint Renaud Godart. Und trotzdem sollen auf dem Testkonzert strenge Sicherheitsvorkehrungen herrschen. Die 440 Zuschauer sitzen, mit Abstand, und tragen Masken.

Hinter dem Vorschlag steckt der wallonische MR-Abgeordnete Charles Gardier. Er hofft, dass durch das Testkonzert so viele Erfahrungen wie möglich gesammelt werden können.

Die Simulation, die gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität von Lüttich durchgeführt wird, soll die Debatte um die Öffnung anstoßen. Anhand der Erkenntnisse werden die bestehenden Protokolle analysiert. Allen voran der Kultursektor soll so von konkreten Aussichten profitieren. Dem Plan angeschlossen hat sich auch die Bürgermeisterin von Spa, Sophie Delettre.

Dem Sektor geht es schlecht. Zeit zu handeln und nach vorne zu blicken, findet Sophie Delettre. Denn nicht nur die Bevölkerung, sondern auch der Kultursektor mit dem dazugehörigen Personal warten auf eine vorsichtige Öffnung der Kultur.

Neben Spa soll auch in Gent ein Testkonzert stattfinden. Der genaue Zeitpunkt wird zeitnah festgelegt. Und dann werden es wohl nicht nur die Kulturakteure sein, die hoffen, dass die beiden Konzerte zu einer erfolgreichen Generalprobe werden.

vedia/ale