Bewohner und Mitarbeiter des Marienheims, die es wünschen, haben ihre erste Coronaimpfung erhalten. Die Erleichterung war spürbar. "Ich hoffe, dass ich dadurch irgendwie besser geschützt bin. Und wenn das alle täten, dass dann vielleicht schneller die Unannehmlichkeiten vorbeigingen. Deshalb habe ich mich gerne impfen lassen", sagt eine Heimbewohnerin.
Eine hohe Anzahl von Infizierten hatte das Team von Patrick Laschet veranlasst, den vorgesehenen Impftermin um einen Monat zu verschieben. Die aktuelle Lage im Marienheim stimmt den Heimleiter optimistisch. "Nachdem wir im Dezember und auch im Januar doch damit zu kämpfen hatten, die Infektionen einzugrenzen, können wir jetzt sagen, dass die Situation sich komplett entspannt hat."
"Wir haben keinen einzigen Fall mehr im Personal, aber auch keinen einzigen Fall mehr unter den Bewohnern. Wir sind umso glücklicher, dass wir jetzt auch mit den Impfungen anfangen können. Das ist ein ganz wichtiger Schritt in eine hoffnungsvolle Zukunft", so Patrick Laschet.
Die Impfbereitschaft unter den Bewohnern ist hoch. Nur einigen wenigen wurde eine Unverträglichkeit vom Hausarzt bescheinigt, weil sie sich einer Chemotherapie unterziehen. "Bei den Bewohnern sind wir ganz nah bei 100 Prozent. Im Ehrenamt wird das auch so sein", erklärt Laschet. Rund 100 Menschen helfen ehrenamtlich im Marienheim aus und haben ebenfalls Anrecht auf eine Impfung.
"Bei den Mitarbeitern erreichen wir 70 Prozent und man sagt ja wissenschaftlich, dass ab 70 Prozent eine Herdenimmunität erreicht wird. Es hat etwas zögerliche Haltungen gegeben beim Personal. Dann hat sich mehr Personal gemeldet und es sind jetzt auch schon welche, die sagen, sie seien sich vor drei Wochen noch nicht sicher gewesen, aber sie möchten sich nachimpfen lassen. Also werden wir am Ende deutlich über 70 Prozent liegen."
"Wir haben viele junge Mitarbeiter mit Kinderwunsch. Da war am Anfang eine Beängstigung. In der Schwangerschaft ist es sowieso abgeraten, vor der Schwangerschaft war es unsicher." Mittlerweile hat die Wissenschaft klargestellt: Die neuen Impfstoffe machen nicht unfruchtbar. In einer Online-Beratung können weitere Bedenken ausgeräumt werden. "Wir haben Glück mit dem Koordinationsarzt Dr. Franckh vom externen Team. Jetzt hat sich auch noch ehrenamtlich Pascal Wolter, der Internist, gemeldet."
Lockerungen der Schutzmaßnahmen sind währenddessen greifbar nah. Als Erstes wird das seit Dezember geltende Besuchsverbot aufgehoben. "Ab dem 8. Februar sind wieder Tisch- und Inselbesuche und Besuche in den Boxen zugelassen. Wir hoffen, dass wir Anfang März - zwei Wochen nach dem zweiten Impftermin - dann wieder reale Besuche in den Zimmern stattfinden lassen können." Eine konkrete Perspektive für Personal und Besucher. Nach den herben Rückschlägen in der letzten Zeit besteht die Chance auf mehr Normalität.
Chantal Scheuren