Die Entscheidung, die Schule zu schließen, traf die örtliche Vertretung der Arzt-Hygiene-Inspektion in Absprache mit Bildungsministerin Lydia Klinkenberg in ihrer Funktion als Schulträgerin, der Schulleitung sowie Vertretern von Kaleido, der Gemeinde St. Vith und des Fachbereichs Gesundheit, wie Schulleiter Jean-Marie Greven erklärt.
Fast alle Jahrgänge betroffen
Am Donnerstagnachmittag war bekannt geworden, dass die Anzahl nachgewiesener Infektionen auf elf angestiegen ist und sich die Fälle nicht mehr auf einzelne Klassen begrenzen, sondern auf fast alle Jahrgänge der Primarschule verteilen. "Betroffen sind neun Kinder und zwei Lehrpersonen, wobei auch zwei Geschwister dabei sind", berichtet Greven.
Daraufhin haben die Behörden beschlossen - auch als Vorsichtsmaßnahme mit Blick auf die britische Virusvariante - die Schule zum Schutz der gesamten Schulgemeinschaft zu schließen. Die Eltern wurden am Donnerstagabend darüber informiert.
Zuvor waren gemäß geltender Prozedur bereits zwei Klassen geschlossen worden, in denen zwei bzw. drei Fälle nachgewiesen wurden.
"Die Schule hat alle geltenden Präventionsmaßnahmen umgesetzt und darüber hinaus sogar die Pausen so organisiert, dass Kinder aus unterschiedlichen Stufen nicht auf dem Pausenhof miteinander in Kontakt kommen. Es ist nicht klar, ob die Ansteckungen in der Schule stattgefunden haben", so Ministerin Klinkenberg.
"Wir möchten kein Risiko eingehen und ein klares Bild der Situation haben. Deshalb haben wir gemeinsam entschieden, die Schule zu schließen und alle Kinder und Personalmitglieder testen zu lassen."
Schüler und Personal werden getestet
Klarheit schaffen können jetzt nur Corona-Tests. Alle Kinder und alle Personalmitglieder werden schon am Samstag getestet. "Am Samstag sind alle Kinder, Eltern und das Personal eingeladen, zwischen 8:30 und 12:30 Uhr zur Schule zu kommen. Dort erfolgt dann eine umfangreichen Testreihe", erklärt Manfred Kohnen, der Direktor von Kaleido.
Die Eltern werden am Freitag von der Schule und Kaleido kontaktiert, um die Details zu klären. Eine zweite Testreihe wird es nächste Woche geben. Kurz darauf wird dann feststehen, wie viele Corona-Fälle es genau sind und ob die britische Variante vielleicht schon in Ostbelgien ist. "Wir können es nicht ausschließen und deswegen wählen wir den Weg der Vorsicht", so Kohnen.
Da es sich um eine Schulschließung aus sanitären Gründen und nicht aus unterrichtsorganisatorischen Gründen handelt und die Kinder sich somit in Quarantäne befinden, wird keine schulische Betreuung organisiert. Die Schule wird im Rahmen der Möglichkeiten digital Fernunterricht organisieren.
Die Bildungsministerin appelliert an alle Akteure, Schüler, Personalmitglieder und Eltern: "Es ist essenziell, dass die betroffenen Kinder und Personalmitglieder die geltenden Isolations- und Quarantäneregeln einhalten. Es ist darüber hinaus auch wichtig, dass die Familienangehörigen, die nicht in Quarantäne sind, besonders auf die Einhaltung der geltenden Abstands-, Masken- und Hygieneregeln achten und unnötige Kontakte meiden."
mitt/sp/lo/km/rasch